Neschama

Blick zurück und nach vorn

Bei der Vernissage im Hubert-Burda-Saal Foto: Andreas Gregor

Das Multimedia-Projekt »Schmone18Esre« ist Teil des Festjahres »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«. Die Idee dazu entwickelte sich aus dem Wunsch heraus, die Vielfältigkeit und Buntheit jüdischen Lebens in Deutschland zu zeigen. Dabei stand jedoch im Fokus, dass die gezeigten Personen nicht etwa besonders wären, weil sie jüdisch sind, sondern vielmehr, weil sie einzigartig in ihrer Persönlichkeit sind.

Da es sich dabei um ein Projekt des Jugenddezernats der Israelitischen Kultusgemeinde unter Leitung von Dima Mendel Schneerson handelt, ist es vor allem aus Sicht der Jugend und für die Heranbildung eines offenen und weitgehend unvoreingenommenen Blicks in die Welt zu verstehen.
Für die Auftaktveranstaltung am 7. Juli konnte IKG-Präsidentin Charlotte Knob­loch als Schirmherrin gewonnen werden.

initiatoren Die Initiatoren haben mit 18 – ganz unterschiedlichen – jüdischen Persönlichkeiten aus verschiedenen Generationen und mit unterschiedlichen Lebensformen filmische Interviews geführt und fotografische Porträts erstellt, darunter Namen wie Michel Friedman oder Wladimir Kaminer.

Die daraus entstandenen Videoclips ermöglichen einen neuen und sehr nahen Einblick in das moderne und vielfältige jüdische Leben in Deutschland. Sie wecken Neugier und verleihen dem Judentum ein frisches Gesicht. Auch sollen sie Berührungspunkte schaffen, Vorurteile abbauen und neue Kommunikationskanäle öffnen.

Entstanden ist eine aktuelle Serie deutsch-jüdischer Lebensgeschichten, die zum einen den Zeitgeist trifft und gleichzeitig traditionelle Werte vermittelt.

Entstanden ist eine aktuelle Serie deutsch-jüdischer Lebensgeschichten, die zum einen den Zeitgeist trifft und gleichzeitig traditionelle Werte vermittelt. Eine Auswahl der Bilder und Texte wird in einem Buch erscheinen und mit Veranstaltungen an anderen Orten auf die Thematik aufmerksam machen.

vernissage Die Vernissage im Hubert-Burda-Saal der Münchner Kultusgemeinde gestaltete sich als gelungene Mischung aus bildlichen Präsentationen von Fotos und Videobeiträgen sowie musikalischen Darbietungen. Durch den Abend führte der Filmemacher Emanuel Rotstein, der auch für die Interviews verantwortlich zeichnet. Viele der Gesprächspartner waren anwesend und gaben einen kleinen Einblick in ihr Leben und Erlebtes.

Doch der Abend präsentierte nicht nur die in den vergangenen Wochen geleistete Arbeit, sondern entwickelte sich immer mehr zu einer ausgelassenen Party mit viel Musik. Gleich zu Beginn begeisterte der junge Saxofonist Peter Gregorian aus Kiew das Publikum mit einer halbstündigen Soloeinlage.

Charlotte Knobloch betonte in ihrer Rede, sie freue sich, dass sich Schmone18Esre dem einzelnen Menschen zuwende: 18 Porträts und Interviews, 18 Geschichten, die für 18 individuelle Schicksale stehen. Sie stünden nicht nur für die jüdische Gegenwart, sie bildeten alles ab – das Spektrum reiche von jenen, die im Kleinen arbeiten, damit im Großen alles funktioniert, bis zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

dank Jüdinnen und Juden seien in allen Bereichen Teil der Gesellschaft, sagte Knobloch, und Schmone18Esre zeige das sehr deutlich: bildhaft, fotografisch, aber auch vom kulturellen und sozialen Standpunkt aus. Knoblochs Dank galt Dima Schneerson, der das Projekt entworfen, gestaltet und maßgeblich vorangetrieben hat, und dem Jugendzentrum Neschama, das durchgehend in die Konzeption und Durchführung eingebunden war.

Und so lautete ihr Fazit: »Schmone18Esre ist nicht nur ein Blick zurück – sondern die Menschen, die die Zukunft unserer Gemeinde und der jüdischen Gemeinschaft überhaupt bilden, schauen darin nach vorn.«

München

Das Schweigen brechen

Stephan Lebert und Louis Lewitan stellten ihr neues Buch »Der blinde Fleck« über ein deutsches Tabu und seine Folgen vor

von Helen Richter  03.07.2025

Sport

Fit mit Makkabi

Schmerzt der Rücken? Fehlt die Kraft? Wir haben vier Übungen für alle, die fit im Alltag werden wollen. Gezeigt hat sie uns Noah von Makkabi

von Katrin Richter  03.07.2025

Berlin

»Wie vorm Berghain«

Avi Toubiana über das Kosher Street Food Festival, organisatorische Herausforderungen und Warteschlangen

von Helmut Kuhn  03.07.2025

Lesung

Familiengeschichten

Der Autor Daniel Zylbersztajn-Lewandowski stellte im »taz-Café« zwei Bücher über seine Vorfahren vor – und lernte bislang unbekannte Verwandte kennen

von Alicia Rust  03.07.2025

Chemnitz

Marx und Mikwe

Die Jüdische Gemeinde präsentiert sich im Kulturhauptstadtjahr zwischen Baustelle, Geschichte und Begegnung. Ein Ortsbesuch

von Anett Böttger  02.07.2025

Meinung

Nicht ohne meine Klimaanlage!

Warum sich Deutschland im Sommer an Israel ein Beispiel nehmen sollte

von David Harnasch  02.07.2025 Aktualisiert

Interview

Das hilft wirklich gegen zu viel Hitze und Sonne

Yael Adler über die Frage, wie wir uns am besten schützen können und was wir im Sommer von den Israelis lernen können

von Philipp Peyman Engel  02.07.2025 Aktualisiert

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

München

Gedenken in schwerer Zeit

Die Stadt erinnerte an jüdische Opfer des NS-Regimes. Die Angehörigen aus Israel konnten wegen des Krieges nicht anreisen

von Luis Gruhler  01.07.2025