München

Beschluss, Zwiesprache, Studie

Ohel-Jakob-Synagoge auf dem Münchner Jakobsplatz Foto: imago stock&people

Beschluss

Die Beschlüsse der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz haben auch unmittelbare Auswirkungen auf die Gottesdienste in den Synagogen. Die Gottesdienste in der Hauptsynagoge »Ohel Jakob« finden weiterhin statt. Es gilt aber ab sofort eine Maskenpflicht über Mund und Nase – auch am eigenen Sitzplatz. Außerdem wurde ein Gesangsverbot beschlossen. Eine vorherige Anmeldung ist zwingend notwendig. Nur so können mögliche Infek-tionsketten nachverfolgt werden. ikg

Zwiesprache

Im Juli veranstalteten das Lyrik-Kabinett und das Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde eine gemeinsame Online-Veranstaltung, die als Hörbild in der IKG-Mediathek zugänglich ist. Der Schriftsteller und Dichter Max Czollek hielt unter dem Motto »Die Kraft der Poesie« eine »Zwiesprache« mit beziehungsweise über Hirsch Glik. Dabei erörterte er die Frage »Warum heute Hirsch Glik (1922–1944) lesen?«. Max Czollek führte aus, dass sich mit dem Leben und Werk des Verfassers der bekanntesten Partisanenlieder »ein weitgehend verschüttetes Archiv wehrhafter Poesie erschließt, das uns auch wichtige Anstöße für Fragen und Probleme unserer gesellschaftlichen und literarischen Gegenwart liefern kann«. Nun haben Holger Pils und Ursula Haeusgen in der Reihe »Zwiesprachen« den Text von Max Czollek, »›Sog nit kejn mol, as du gejsst dem leztn weg.‹ Zu einem Archiv wehrhafter Poesie bei Hirsch Glik« herausgegeben, der soeben im Verlag Das Wunderhorn erschienen ist. ikg

Lichter

Das öffentliche Lichterzünden auf dem Jakobsplatz, das zu einem gesellschaftlichen Ereignis in München geworden ist, musste in diesem Jahr abgesagt werden. Coronabedingt beschränkte sich das Fest nahezu ausschließlich auf den häuslichen Rahmen. Der Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen habe oberste Priorität, schrieb IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch dazu in einem Brief an die Gemeindemitglieder: »Mehr noch als in den vergangenen Jahren können und sollen die Lichter von Chanukka – gemeinsam mit den Lichtern des Advents – in diesen dunklen Zeiten für unsere ganze Gesellschaft Zeichen der Hoffnung sein.« ikg

Studie

Im Lauf der Geschichte wurde das jüdische Volk immer wieder von Seuchen heimgesucht, viele Menschen starben an Infektionskrankheiten. Zugleich sahen sich Juden dabei immer wieder mit dem verschwörerischen Vorwurf konfrontiert, diese ausgelöst zu haben. Mit der Thematik setzte sich der Sozial- und Medizinhistoriker Robert Jütte in einer gemeinsamen Veranstaltung des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur sowie der Israelitischen Kultusgemeinde auseinander. Bereits in seiner Studie Leib und Leben im Judentum, die 2016 im Jüdischen Verlag/Suhrkamp-Verlag erschien, hatte er sich mit dieser Thematik beschäftigt. Eine Audiodatei der jüngsten Veranstaltung ist in der Mediathek von IKG LIVE! (www.ikg-live.de) zu finden. ikg

Mitarbeiter

Zu den wichtigen Festen, die gebührend gefeiert werden sollen, gehört für Charlotte Knob­loch die Mitarbeiter-Feier in der Chanukka-Zeit. In der gewohnten Form konnte sie wegen der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden, aber ausfallen sollte sie auch nicht. »Gerade am Ende dieses Ausnahmejahres liegt es mir besonders am Herzen, mit ihnen zusammenzukommen und ihnen für ihren Einsatz zum Wohle unserer Kultusgemeinde zu danken«, schrieb Knobloch in der Einladung zu dem Treffen, das diesmal nur digital auf www.ikg-live.de stattfinden konnte. ikg

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024

Porträt der Woche

Die Kreative

Mona Yahia stammt aus dem Irak, spricht viele Sprachen, ist Künstlerin und Autorin

von Christine Schmitt  24.03.2024