Charity

Berliner Herz

Im Berliner Radialsystem trafen am vergangenen Sonntag Kunst und Wissenschaft aufeinander. Aus erfreulichem Anlass: Während sich draußen die Spree in den sonnigen Abendhimmel schlängelte, wurde drinnen Wohltätigkeitsarbeit für herzkranke Kinder auf der ganzen Welt geleistet.

Mit viel Musik und Tanz feierten die israelische Hilfsorganisationen Save a Child’s Heart (SACH) und das Deutsche Herzzentrum Berlin ihre zweijährige Kooperation. Begleitet wurden sie an diesem Abend von dem israelischen Dirigenten und SACH-Botschafter Omar Meir Welber, der gleich eine ganze Handvoll musikalisch versierter Kolleginnen und Kollegen mitgebracht hatte.

»Musik spricht naturgemäß viele Sprachen und öffnet die Herzen der Menschen«, sagte Welber zur Eröffnung der Gala. Deshalb sei es etwas ganz Besonderes für ihn, dieses einzigartige Projekt mit seiner Arbeit als Künstler zu unterstützen.

Israel Grenzen einzureißen und die Herzen der Menschen für universelle Verantwortungen zu öffnen, das ist auch das Anliegen der Hilfsorganisation, die seit 1995 herzkranke Kinder aus ökonomisch schwachen Ländern zur Behandlung nach Israel holt. Da wäre beispielsweise das vierjährige Mädchen aus Syrien, das in den Wirren des Bürgerkriegs nur wenig Aussicht auf eine adäquate medizinische Versorgung hatte.

Als die SACH-Ärzte von ihrer Geschichte erfuhren, setzten sie alles daran, sie und ihre Familie ans Wolfson Medical Center in Holon zu bringen und dort zu operieren. Dank dieses Engagements kann die Kleine nun wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Weltweit kommt ungefähr eines von 100 Kindern mit einem angeborenen Herzfehler zu Welt. Das weiß auch der Botschafter des Staates Israel, Yakov Hadas-Handelsman, der die Organisation bereits aus der Zeit kennt, als er Diplomat in Jordanien war. Gerade deshalb sei es für ihn besonders wichtig, die Arbeit von SACH mit allen Mitteln zu unterstützen. Nicht in jedem Staat könne das Recht auf Leben auch durch die entsprechende medizinische Versorgung gewährleistet werden, so Hadas-Handelsman.

Palästinensergebiete Rund die Hälfte aller Patienten der Organisation stammt aus den Nachbarländern Israels: Jordanien, Libanon, Irak sowie die Palästinensergebiete im Westjordanland und dem Gazastreifen.

Dieser Umstand gibt der Arbeit der Ärzte auch eine politische Dimension – oft kostet es die Verwandten starke Überwindung, ihre Kinder nach Israel zur Behandlung zu schicken. Gelingt die Zusammenarbeit mit der Familie allerdings, leistet das Team gleich auf mehreren Ebenen eine enorm wichtige Arbeit.

Auch das Deutsche Herzzentrum Berlin konnte seinen Beitrag zu dem Projekt leisten. Nach einer Operation durch deutsche Ärzte kann das israelische Mädchen Shira, dank einer speziell entwickelten Herzpumpe, nun wieder sorgenfrei leben. Die Spezialisten nennen dieses Instrument liebevoll »Berliner Herz«.

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025

Berlin

Gegen den Strom

Wie der Ruderklub »Welle-Poseidon« in der NS-Zeit Widerstand leistete und bis heute Verbindung zu Nachfahren seiner jüdischen Mitglieder pflegt

von Alicia Rust  23.11.2025

Porträt

Glücklich über die Befreiung

Yael Front ist Dirigentin, Sängerin, Komponistin und engagierte sich für die Geiseln

von Alicia Rust  22.11.2025

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Interview

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Was beschäftigt Misrachim in Deutschland? Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025