Nachrichten

Auszeichnung, Museum

Eröffnung des Europäischen Zentrums für Jüdische Gelehrsamkeit in Potsdam Foto: imago images/Future Image

Potsdam

Das Europäische Zentrum Jüdischer Gelehrsamkeit in Potsdam ist mit dem Spark Design Award 2021 in Gold ausgezeichnet worden. Der internationale Design- und Architekturpreis ging an das Berliner Büro SSP Rüthnick Architekten, das das Gebäude-Ensemble der einstigen Orangerie und des historischen Nordtorgebäudes im Schlosspark Sanssouci für die Universitätsnutzung umgebaut und saniert hat. Die europaweit einzigartige Ausbildungsstätte für Rabbinerinnen und Rabbiner war im August eröffnet worden. »Das Projekt war durchaus knifflig«, sagte der Rektor des Abraham Geiger Kollegs und maßgebliche Initiator des Zentrums, Rabbiner Walter Homolka. Es galt, ein Gebäude des 18. Jahrhunderts zukunftsfähig zu machen. Die Auszeichnung zeige, dass dies gelungen sei. Das Zentrum umfasst die School of Jewish Theology sowie die Rabbinerseminare Abraham Geiger Kolleg und Zacharias Frankel College. Es entstand zudem eine Synagoge, der erste Neubau eines jüdischen Gotteshauses in Potsdam nach der Schoa. kna/ja

Dresden

In das Vorhaben, in Dresden ein Jüdisches Museum aufzubauen, könnte Bewegung kommen. Die Stadt hat vor Kurzem das Grundstück rund um den Alten Leipziger Bahnhof durch einen Flächentausch erworben. Das Areal wird von der Jüdischen Gemeinde als ein möglicher Standort für das neue Museum favorisiert. Der sächsische Beauftragte für jüdisches Leben, Thomas Feist, appellierte nun an die Stadtverwaltung, »diese einmalige Chance für ein Zentrum für Jüdische Geschichte und Kultur nicht zu vertun«. Die Jüdische Gemeinde in Dresden hatte sich für ein Museum im 1839 erbauten Alten Leipziger Bahnhof starkgemacht. Feist verwies auf den Beschluss der Gemeinde und auch des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. »Ich fände es fatal, wenn der jetzt ausgerufene Ideenwettbewerb dieses sehr frühzeitig an die Verantwortlichen der Stadt gesendete Signal ausblenden würde«, sagte Feist. Der Dresdner Stadtrat hatte im Sommer dem Bau eines Jüdischen Museums zugestimmt – jedoch ohne einen konkreten Standort zu benennen. Die Stadt bekomme nicht nur die Chance, ein Denkmal wiederzubeleben, hieß es aus der Jüdischen Gemeinde. Zugleich könnte ein wichtiger Gedenkort entstehen. Nur unweit des Alten Bahnhofs wurden in der NS-Zeit Dresdner Juden vom Neustädter Bahnhof aus deportiert. Feist will Anfang 2022 Vertreter der Stadtratsfraktionen, Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und weitere Akteurinnen an einen Tisch holen. Zur Bebauung des Areals rund um den Alten Leipziger Bahnhof war ein Ideenwettbewerb gestartet worden. epd/ja

Porträt

Glücklich über die Befreiung

Yael Front ist Dirigentin, Sängerin, Komponistin und engagierte sich für die Geiseln

von Alicia Rust  22.11.2025

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025