Event

Ausstellungen und Klezmer

Alte Synagoge Essen Foto: Alexandra Roth

Seit 1999 steht der erste Sonntag im September in fast 30 Ländern Europas im Zeichen jüdischer Kultur. Er soll dazu dienen, das europäische Judentum, seine Geschichte, Traditionen und Bräuche in Vergangenheit und Gegenwart besser kennenzulernen. An diesem Tag – oder in den Tagen um den Termin herum – werden daher auf lokaler und regionaler Ebene Führungen zu Stätten jüdischer Kultur, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und anderes mehr zu einem jährlich wechselnden Leitthema organisiert.

In diesem Jahr steht der Europäische Tag der jüdischen Kultur unter dem Motto »Brücken«. In Deutschland wird er in mehr als 70 Orten von jüdischen und nichtjüdischen Einrichtungen und Initiativen begangen. Allein in Baden-Württemberg beteiligen sich 46 Ortschaften und Institutionen, unter anderem der Verein KulturKiste in Überlingen.

Bayern In Bayern macht traditionell das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben mit, in Nordrhein-Westfalen das Jüdische Museum Westfalen, die Alte Synagoge Essen (in Zusammenarbeit mit dem Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut) und das LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen.

Wie faszinierend jüdische Schriftkultur ist, zeigt die Alte Synagoge Erfurt. Die Künstlerin Annette Seibt trägt Äsopsche Fabeln aus der Sammelhandschrift der Erfurter Hebräischen Handschriften vor, und Coco Ruch lässt mithilfe von Mikrografien zauberhafte Fabelwesen entstehen.

Das Forum Jüdische Bildung und Kultur in Stuttgart lädt zu einem Klezmerkonzert mit Roman Kuperschmidt ins Kulturzentrum Ludwigsburg, Wilhelmstraße, ein.

Hessen Schon im 14. Jahrhundert bestand ein jüdischer Friedhof in Taunusstein-Wehen. Er diente auch als Begräbnisstätte für die wenigen jüdischen Familien, die in Wiesbaden lebten. Bis ins 18. Jahrhundert blieb er der einzige Friedhof für die Wiesbadener Juden. Am Sonntag können Interessierte an einer Führung über den Friedhof, Schöne Aussicht 6, teilnehmen.

Die Gedenkstätte Landjuden an der Sieg lädt an diesem Tag zu einem Konzert der Klezmer Tunes in Siegburg ein. Das Motto lautet »Klezmer-Verwandlungen und Verwandtschaften heute und morgen« und findet im Gemeindehaus der Auferstehungskirche, Annastraße, in Siegburg statt. In Wuppertal öffnet die Begegnungsstätte Alte Synagoge in der Genügsamkeitstraße ihre Türen zu einer öffentlichen Führung. ja

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025