Makkabi

Augenblicke des Sports

Hoch hinaus mit Makkabi! Foto: Rafael Herlich

Makkabi, das ist Sport, Zusammenhalt, und das sind Augenblicke, die bleiben. Wie der Moment nach einem Wettbewerb, wenn sich die Sportler in den Armen liegen vor Freude.

Aber auch ein Moment, den der Fotograf Rafael Herlich mit seiner Kamera in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Va­shem aufgenommen hat. Ein Sportler mit schwarzem Hoodie, schwarzer Jacke, darauf das Logo von Makkabi Deutschland.

Am Israel Chai »Ein junger Makkabäer steht vor der KZ-Kleidung aus der Holocaust-Zeit«, beschreibt Herlich seine Aufnahme. »Für mich persönlich symbolisiert das Foto: Am Israel Chai.« Es sind Bilder wie dieses, aber auch Aufnahmen von den ersten Makkabi Winter Games in Ruhpolding zu Beginn dieses Jahres, die ab 17. Februar im Haus des Deutschen Sports in Frankfurt zu sehen sein werden.

Jeder kann Makkabi sein.

Rafael Herlich

Die Fotoausstellung des Frankfurter Fotografen Rafael Herlich im Haus des Deutschen Sports zeigt, wie die Welt des jüdischen Sportverbands Makkabi Deutschland aussieht. Dabei wurde der Fokus darauf gelegt, welche Werte und Ziele der deutsch-jüdische Sportverband verfolgt und welchen Platz junge, sportbegeisterte Menschen sowie jüdische Traditionen unterdessen einnehmen.

Emotionen Die Vernissage in Frankfurt am Freitag vergangener Woche begann mit viel Emotionen und Enthusiasmus. Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, betonte, dass der jüdische Sportverein mit der Zeit »größer, aktiver und erkennbarer« geworden sei. Makkabi leiste Bildungs-und Integrationsarbeit, um auch in Zukunft gegen Antisemitismus und Ausgrenzung vorzugehen, machte Meyer in seiner Eröffnungsrede deutlich.

Das wollen die Fotos von Rafael Herlich vermitteln. Der Frankfurter Fotograf möchte in seiner Ausstellung ein neues jüdisches Selbstbewusstsein demonstieren, das durch den Sport seinen Ausdruck findet. So werden junge Athletinnen des Tischtennis-Teams in blau-weißen Makkabi-Trikots bei den European Maccabi Games 2011 gezeigt.

Wie bei Makkabi die jüdische Kultur feiert und lebt, ist ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung. Zu sehen sind junge Juden mit Kippa, die bei den Makkabi Deutschland Junior Games 2018 in München – fröhlich tanzend den Schabbat ausklingen lassend. Für Herlich ist es wichtig zu zeigen, wie die jüdische Tradition in Deutschland weitergeht. Denn »die Leute müssen wissen, was das Judentum in Deutschland ist.« Durch seine Arbeit versucht Herlich »den Schlüssel zu geben und die Tür aufzumachen«.

Dialog Die Idee hinter der Ausstellung sei auch, einen Dialog zu schaffen. Das wird vor allem durch das Foto »Angehörige der drei Religionen« veranschaulicht. Drei junge Makkabi-Athleten aus Frankfurt stehen nebeneinander. Wer Jude, Muslim oder Christ ist, ist nicht zu erkennen. »Denn es gibt keinen Unterschied«, sagt Herlich.

Beim Betrachten der Momentaufnahmen wird eines bewusst: Beim deutsch-jüdischen Sportverband geht es um Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl und Inklusion. Das wird in den 28 Fotos von Rafael Herlich deutlich. Jede und jeder hat dort einen Platz. Für Herlich steht eins fest: »Jeder kann Makkabi sein.«

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025