Thüringen

Antisemitismus-Beauftragter soll »zeitnah« ernannt werden

Reinhard Schramm, Jahrgang 1944, ist Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Foto: IMAGO/ari

Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen wartet auf die Ernennung eines neuen Beauftragten für den Schutz jüdischen Lebens im Freistaat. Ihm seien einige Namen genannt worden, sagte der Vorsitzende der Landesgemeinde, Reinhard Schramm, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Doch wichtiger als der Name des Beauftragten sei für ihn, dass die Person dann auch die nötige Zeit für das Amt mitbringe.

Bis Dezember hatte der vormalige Chef der Thüringer Staatskanzlei, Benjamin Immanuel Hoff (Linke) das Amt ausgefüllt. Seitdem ist die Position vakant.

Die Staatskanzlei erklärte auf Anfrage, die Ernennung eines Antisemitismusbeauftragten sowie die zukünftige Ausgestaltung dieser zentralen Funktion werde derzeit »mit der gebotenen Sorgfalt« vorbereitet. Für die Ernennung gebe es noch keinen Termin, sie werde »zeitnah« erfolgen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Auch stehe bisher nicht fest, welchem Ressort der Landesregierung der Beauftragte zugeordnet werde.

Ein Vakuum bestehe nicht. Grundsätzlich seien der Kampf gegen Antisemitismus und der Schutz jüdischen Lebens Chefsache im Freistaat. Daher seien sowohl Ministerpräsident Mario Voigt als auch der Chef der Staatskanzlei, Stefan Gruhner (beide CDU), für die Anliegen der Landesgemeinde schon jetzt jederzeit ansprechbar.

Der Beauftragte für den Schutz jüdischen Lebens in Thüringen ist Ansprechpartner für die Belange jüdischer Gruppen, aber auch für Behörden, Kirchen- und Moscheegemeinden sowie Bildungseinrichtungen.

Der Beauftragte koordiniert auch ressortübergreifend die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus. epd

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Porträt

Am richtigen Ort

Arie Oshri ist Koch, Dragqueen und lebt in seiner Wahlheimat Berlin

von Alicia Rust  20.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Fachtagung

Ein geschützter Raum

Was passiert, wenn alte Traumata angesichts neuen Terrors wieder hochkommen? In Frankfurt tauschten sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Schoa-Überlebende aus

von Mascha Malburg  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Безопасность

»Ни одно еврейское мероприятие не должно быть отменено«

После трагедии в Сиднее президент Центрального совета евреев Германии Йозеф Шустер обращается с личным посланием ко всем евреям Германии: не позволяйте отнять у вас радость Хануки

von Йозеф Шустер  18.12.2025

Meinung

Unsere Antwort ist Leben!

Chanukka ist das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Ein Kommentar zum Terroranschlag von Sydney

von Jan Feldmann  18.12.2025