Ehrung

An der Spitze Israels

Liebt klare Worte: Nikolaus Schneider Foto: Andre Zelck

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille 2012. Das teilte der Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit Anfang dieser Woche mit. Der undotierte Preis soll dem Präses der rheinischen Landeskirche am 11. März kommenden Jahres in der Woche der Brüderlichkeit in Leipzig verliehen werden.

treue Der Koordinierungsrat begründete seine Entscheidung mit der maßgeblichen Mitwirkung Schneiders an der Aktualisierung der »bahnbrechenden« rheinischen Synodalerklärung von 1980 zur »Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden«. In der Gründung, aber auch im Bestand des Staates Israel sehe der Präses gemeinsam mit seiner Kirche ein Zeichen der Treue Gottes zu seinem Volk.

Ebenso wegweisend bleibe seine deutliche »Absage an die Judenmission ohne Wenn und Aber«. Sie erwachse aus der Überzeugung, »dass die Kirche nicht an die Stelle, sondern an die Seite des Gottesvolkes Israel getreten ist«, hieß es. Auch habe Schneider als EKD-Ratsvorsitzender immer wieder auf das gemeinsame Anliegen von Christen und Juden hingewiesen, »gegen jedes Wiedererstarken von Rassismus und Antisemitismus einzutreten«.

bin laden »Ich freue mich über die Entscheidung des Koordinierungsrates und fühle mich sehr geehrt«, war Schneiders erste Reaktion. »Die besondere Beziehung zu unseren jüdischen Schwestern und Brüdern ist für meinen Glauben prägend und fundamental geworden.« Der 1947 in Duisburg geborene Schneider scheut sich auch nicht, zu aktuellen Debatten dezidiert Stellung zu beziehen – so kritisierte er etwa die mangelnde Religionsfreiheit in muslimischen Ländern und äußerte jüngst in einem Interview Verständnis für die Tötung Osama bin Ladens: »Mit solchen Feinden kann man keinen Frieden schließen.« epd/ja

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024

Porträt der Woche

Die Kreative

Mona Yahia stammt aus dem Irak, spricht viele Sprachen, ist Künstlerin und Autorin

von Christine Schmitt  24.03.2024