Odeonsplatz

An der Seite Israels

VJSB-Vorsitzender Michael Movchin Foto: Marina Maisel

Solidarität mit Israel zu zeigen, aber auch ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen, war bei Michael Movchin, Vorsitzender des Verbands Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB), nicht nur Gedankenspiel. Er organisierte innerhalb weniger Stunden eine Pro-Israel-Kundgebung auf dem Odeonsplatz und fand sofort viele Mitstreiter.

Zu den weiteren Initiatoren zählten die Deutsch-Israelische Gesellschaft und deren Junges Forum, das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München, die Zionistische Organisation, die Vereine ILI – I like Israel sowie Demokratie und Information (DEIN), der Jüdische Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael, Keren Hayesod und der TSV Maccabi München. Die Israelitische Kultusgemeinde war bei der Kundgebung am vorvergangenen Freitag durch die Präsidentin, die beiden Vizepräsidenten, zahlreiche Vorstandsmitglieder und den Geschäftsführer vertreten.

redner Aus welch unterschiedlichen Ecken die Solidaritätsbekundungen mit Israel und den Juden kamen, machten die Redner deutlich. Katrin Habenschaden, Münchens zweite Bürgermeisterin, trat ans Mikrofon, ebenso wie Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle und FDP-Landtagschef Martin Hagen, DIG-Vorsitzende Rozsika Farkas sowie Sarah Schmerz vom WIZO-Vorstand, Thomas Münz, Vorsitzender der Zionistischen Organisation, Maccabi-Präsident Robby Rajber und auch Grünen-Stadtrat Dominik Krause.

Frieden im Nahen Osten – diesen Wunsch äußerten alle Redner und sprachen damit den mehreren Hundert Besuchern der Kundgebung aus dem Herzen. Genauso deutlich machten sie aber auch, dass es in der Gesellschaft keinen Platz für Antisemitismus geben dürfe. In der Einladung für die Solidaritätsdemonstration hieß es dazu: »Dass Israel-Flaggen vor Synagogen verbrannt werden und Synagogen zum Ziel von Angriffen werden, können und wollen wir nicht akzeptieren.«

Wie Michael Movchin am Rande der Kundgebung betonte, sind von dem wachsenden Antisemitismus auch junge jüdische Menschen betroffen. Vor allem in sozialen Medien herrsche ein beängstigendes Klima. Er selbst beschreibt seine Situation so: »Ich bin hier in München geboren, in Deutschland aufgewachsen, und ich möchte hier leben. Aber die Frage ist, ob man auch möchte, dass wir in diesem Land leben.«

Zentralrat

Schuster sieht Strukturwandel bei jüdischen Gemeinden

Aktuell sei der Zentralrat auch gefordert, über religiöse Fragen hinaus den jüdischen Gemeinden bei der Organisation ihrer Sicherheit zu helfen

 27.08.2025

Gedenken

30 neue Stolpersteine für Magdeburg

Insgesamt gebe es in der Stadt bislang mehr als 830 Stolpersteine

 26.08.2025

München

Schalom, Chawerim!

Der Religionslehrer Asaf Grünwald legt Woche für Woche in Kurzvideos den aktuellen Tora-Text für die Gemeindemitglieder aus

von Luis Gruhler  26.08.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde ehrt Salomon Korn und Leo Latasch

Beide haben über Jahrzehnte hinweg das jüdische Leben in der Stadt geprägt

 26.08.2025

Neuanfang

Berliner Fußballverein entdeckt seine jüdischen Wurzeln neu

Im Berliner Stadtteil Wedding spielt ein unterklassiger Amateurverein, dessen Geschichte mit einigen der bedeutendsten jüdischen Vereine der Stadt verbunden ist. Der junge Vorstand des Vereins will die eigene Geschichte jetzt aufarbeiten

von Jonas Grimm  25.08.2025

Geburtstag

Renate Aris wird 90

Die Chemnitzer Zeitzeugin prägt seit Jahrzehnten das jüdische Leben der Stadt. Sie hat noch viel vor – eine Tour auf dem »Purple Path« zum Beispiel

von Anett Böttger  25.08.2025

Interview

Unikate und Exlibris

Seit fünf Jahren arbeitet Susanne Riexinger in der Münchner Gemeindebibliothek. Ein Gespräch über Katalogisierung, Provenienz und Geschichte in Büchern

von Luis Gruhler  24.08.2025

Porträt der Woche

Queer und hörbar

Gabriella Guilfoil ist Amerikanerin, Sängerin und suchte lange nach ihrer Gemeinde

von Till Schmidt  24.08.2025

Gastronomie

Feine Küche, große Last

Warum der israelische Sternekoch Gal Ben Moshe sein Restaurant »Prism« in Berlin aufgibt

von Alicia Rust  24.08.2025