Thüringen

Akkordeon und Alpenklezmer

Vom 19. Juli bis zum 11. August findet die Neuauflage des »Yiddish Summer« im Thüringischen Ilmstadt, 20 km von Erfurt entfernt, statt. Zu diesem Festival werden 300 Teilnehmer aus 20 Ländern erwartet. »Wir rechnen mit 5000 Besuchern«, sagt Eike Küstner, die Pressesprecherin. Künstlerischer Leiter und Initiator ist erneut der seit 1987 in Berlin lebende Amerikaner Alan Bern, Musiker (Piano und Akkordeon) und Philosoph. Er gilt als einer der besten Interpreten neuer jüdischer Musik.

Wie in jedem Jahr steht das Festival unter einem Motto. In diesem Jahr haben sich die Organisatoren für »Neue jiddische Musik ist ...« entschieden. Die Auslassung soll stehen für: gesanglich, mitreißend, überraschend, zeitlos, klassisch, verspielt, bewegend. Es gibt jiddische und politische Lieder, Kabarett und Tanz.

Organisiert wird der Mix aus Klezmer, jiddischem Lied, Tanzseminaren, Workshops, Jam-Sessions und Symposien vom Verein Other Music Academy. Das Festival gilt neben ähnlichen Veranstaltungen in Montreal und New York weltweit als eines der renommiertesten seiner Art. Es entstand 1999 aus den »Klezmerwochen«, die ebenfalls von Alan Bern geleitet wurden.

Spielorte Insgesamt werden zwölf Konzerte und zehn Workshops angeboten. Spielorte sind unter anderem die Reithalle, der Platz der Demokratie, das Mon Ami, die Musikschule und die Weimarhalle. Mit dabei ist neben vielen anderen Andrea Pancur aus München mit ihrem Alpenklezmer. Alpenklezmer ist ein Mix aus jiddischen und bayerischen Volksliedern.

Andrea Pancur gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen jiddischer Kultur in Deutschland, mit ihrem Alpenklezmer sorgt sie gewissermaßen für koschere Gebirgsjodler. Weitere Künstlerinnen und Künstler kommen aus den USA, Israel, Lettland, Russland und natürlich Deutschland. Auch »Schikker wi Lot« (Betrunken wie Lot) mit Franka Lampe und Fabian Schnedler (Akkordeon und Gesang) werden mit Liebesliedern und Hits des jiddischen Broadway gastieren.

Neu ist in diesem Jahr eine Sommerparty im Schwanseebad. Konzertkarten kosten zwischen 10 und 20 Euro.

www.yiddishsummer.eu

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 6. November bis zum 13. November

 05.11.2025

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Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

B’nai B’rith

»Wie eine große Familie«

Delegierte aus 20 Ländern kamen zusammen, um sich eine neue Organisationsstruktur zu geben

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Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an November-Pogrome

Zum 87. Jahrestag der NS-November-Pogrome von 1938 werden am Sonntag ganztägig die Namen der im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden vorgelesen. Bei einem Gedenken am Abend wird Berlins Regierender Bürgermeister sprechen

 03.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Porträt der Woche

Zufluchtsort Musik

Naomi Shamban ist Pianistin, lebt in Dresden und hat eine Schwäche für Märchenfilme

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Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

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Hund, Katze & Co

Beste Freunde

Wenn Tiere Familie werden: Gemeindemitglieder erzählen vom leisen oder lauten Glück, mit Vierbeinern zu leben

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