Cottbus

Vom Betraum zur Synagoge

Vor 25 Jahren wurde die Gemeinde gegründet – und begeht das Jubiläum

von Christine Schmitt  06.07.2023 08:42 Uhr

Einst Schlosskirche: die Cottbuser Synagoge Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schoening

Vor 25 Jahren wurde die Gemeinde gegründet – und begeht das Jubiläum

von Christine Schmitt  06.07.2023 08:42 Uhr

In den vergangenen 25 Jahren ist viel in Cottbus passiert, denn in dieser Zeit wuchs die Jüdische Gemeinde zu der größten Brandenburgs heran – und sie ist die einzige Gemeinde in dem Bundesland, die über eine eigene Synagoge verfügt. Am Sonntag wurde das 25-jährige Bestehen mit einem Fest in der Synagoge gefeiert.

Ein Film informierte über die Geschichte, es wurden Aktivitäten wie Migrationsberatung oder Deutschkurse vorgestellt. Es gibt in der Synagoge eine Bibliothek, die Möglichkeit, an Führungen teilzunehmen, einen Seniorentreff und ein Jugendzentrum. Die beiden Chöre der Gemeinde – ein Erwachsenen- und ein Kinderensemble – traten auf, ebenso mehrere Tanzgruppen.

interessierte Etwa 200 Interessierte kamen, darunter auch Vertreter des jüdischen Landesverbandes Brandenburg und der Landesrabbiner Ariel Kirzon. »Die Gemeinde hat sehr viel auf die Beine gestellt und viel erreicht«, sagt Elena Miropolskaja, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Landkreis Oberhavel, die extra nach Cottbus gefahren war.

»Ich will ganz ehrlich mit Ihnen sein. Wenn ich auf die jüngste Geschichte jüdischen Lebens in Cottbus und Ihrer Gemeinde zurückblicke, bin ich ziemlich bewegt – und von Dankbarkeit erfüllt«, sagte Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Es wäre nach der Schoa den wenigen Überlebenden gelungen, jüdisches Leben wiederaufzubauen. »Schritt für Schritt wurde aus einem provisorischen Betraum wieder eine Synagoge oder schließlich gar eine Gemeinde.«

17 Jahre dauerte die Suche der Jüdischen Gemeinde Cottbus nach einem eigenen Gotteshaus – die ehemalige Schlosskirche wurde zur Synagoge umgebaut und konnte 2015 eingeweiht werden. Mit etwa 500 Mitgliedern gilt sie als größte jüdische Gemeinde in Brandenburg. »Es ist die erste Synagoge in Brandenburg seit der Schoa und ein Ausdruck für eine heutige, selbstbewusste jüdische Gemeinschaft in ganz Deutschland«, betonte Zentralratsvize Abraham Lehrer.

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Keffiyeh

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Wajeze

»Hüte dich, darüber zu sprechen«

Die Tora lehrt, dass man ein Gericht anerkennen muss und nach dem Urteil nicht diskutieren sollte

von Chajm Guski  06.12.2024

Talmudisches

Die Tora als Elixier

Birgt die Tora Fallen, damit sich erweisen kann, wer zur wahren Interpretation würdig ist?

von Vyacheslav Dobrovych  06.12.2024

Hildesheimer Vortrag 2024

Für gemeinsame Werte einstehen

Der Präsident der Yeshiva University, Ari Berman, betonte die gemeinsamen Werte der jüdischen und nichtjüdischen Gemeinschaft

von Detlef David Kauschke  05.12.2024

Naturgewalt

Aus heiterem Himmel

Schon in der biblischen Tradition ist Regen Segen und Zerstörung zugleich – das wirkt angesichts der Bilder aus Spanien dramatisch aktuell

von Sophie Bigot Goldblum  05.12.2024

Deutschland

Die Kluft überbrücken

Der 7. Oktober hat den jüdisch-muslimischen Dialog deutlich zurückgeworfen. Wie kann eine Wiederannäherung gelingen? Vorschläge von Rabbiner Jehoschua Ahrens

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  05.12.2024

Chabad

Gruppenfoto mit 6500 Rabbinern

Tausende Rabbiner haben sich in New York zu ihrer alljährlichen Konferenz getroffen. Einer von ihnen aber fehlte

 02.12.2024

Toldot

Jäger und Kämpfer

Warum Jizchak seinen Sohn Esaw und nicht dessen Bruder Jakow segnen wollte

von Rabbiner Bryan Weisz  29.11.2024