Schawuot

Schokoeis mit Guarkernmehl

Schokoladig gut Foto: Rafael Herlich

Milchiges und Süßes und vor allem Eis – das steht an Schawuot auf dem Speiseplan. Denn Gott hatte Mosche am Berg Sinai versprochen, ihn in das Land zu führen, »in dem Milch und Honig fließen«. In vielen Familien gibt es deshalb an Schawuot den beliebten Käsekuchen – manche nennen ihn auch »New York Cheesecake«. Und manche von euch gehen an den Feiertagen vielleicht zu einer Eiscreme-Party.

Die Schüler der jüdischen Isaak-Emil-Lichtigfeld-Schule in Frankfurt am Main haben es besonders leicht, an Milch in ihrer köstlichen und gefrorenen Form heranzukommen. Denn die legendäre Eisdiele »Eis Christina« liegt nur wenige Schritte vom Schulgebäude entfernt. Ein beliebter Treffpunkt nach einem anstrengenden Schultag.

Zusatzstoffe
Wer in dieser Eisdiele Schlange steht, muss sich über tierische Gelatine oder andere unkoschere Zusatzstoffe keine Sorgen machen. »Ich mache fast alles selbst und weiß genau, was in meinem Eis drin ist«, sagt der Chef des Ladens, Gorado Spadotto. Er kommt aus Italien. In seinem Schokoladeneis sind es nur Milch, Zucker, Butter, Kakao, Joghurt – und sogar vegetarisches Guarkernmehl!

Viele von den Gästen der Eisdiele sind allerdings Veganer – sie essen weder Fleisch noch Milch. Deshalb probiert Gorado Spadotto jetzt aus, ob er auch noch die letzten Eiweißstoffe in seinem Fruchteis gegen Sojamehl austauschen kann. Das ist ein Stoff, der gebraucht wird, um das Eis »luftiger zu machen«, sagt er.

In seinem Laden gibt es 30 Eissorten. Stefano Carriero, der »maestro di gelato« (»Eismeister«) im Café Christina, ist stolz darauf, dass er so viele Geschmacksrichtungen anbieten kann. Wer ihn fragt, erfährt ganz genau, was in den einzelnen Sorten drinsteckt.

Kaschrut Wenn euch das Thema »koscher« wichtig ist, könnt ihr nachschauen, welche milchigen Süßigkeiten auf der Liste der Orthodoxen Rabbinerkonferenz zu finden sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass es gut für die Zähne ist, an Schawuot massenweise Süßigkeiten zu essen. Andrea Schauff von der Hessischen Verbraucherzentrale sagt: »Ob Milchmäuse oder spezielle Kinderschokolade – statt einer ›guten Portion Milch‹ liefern die Süßigkeiten vor allem Zucker und Fett.«

Andrea Schauff rät deshalb: »Schaut auf die Zutatenliste!« Wenn Zucker an erster Stelle steht, dann ist der Gesamtanteil von Zucker im Produkt sehr hoch.

Chalaw Jisrael Wer streng orthodox lebt, der isst übrigens nur milchige Speisen, die aus »Chalaw Jisrael« hergestellt sind. Dabei muss ein religiöser Jude die ganze Herstellung von Anfang bis Ende überwachen. Er muss dabei sein, wenn die Kuh gemolken wird, und die Weiterverarbeitung kontrollieren. »Chalaw Jisrael« gibt es in Deutschland allerdings fast nur als H-Milch zu kaufen.

Ist Frischmilch da nicht gesünder? Das macht keinen großen Unterschied, sagt die Verbraucherschützerin Schauff: »H-Milch wird auf mindestens 135 Grad erhitzt.« Dadurch gehen zwar Vitamine verloren. »Aber nicht viel mehr als bei der Frischmilch-Pasteurisierung bei maximal 75 Grad«, erklärt sie.

Doch vielleicht sollte man erst nach Schawuot wieder an Vitamine denken. Sonst macht die Eiscreme-Party nur halb soviel Spaß!

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

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