Jonathan Sacks

Schabbat in Zeiten der Corona-Krise

Rabbiner Jonathan Sacks Foto: Uwe Steinert

Der ehemalige britische Oberrabbiner, Rabbi Jonathan Sacks, hat in einer Videobotschaft die derzeitige Corona-Krise als eine besondere Herausforderung bezeichnet. So stehe auch der Schabbat, an dem der Wochenabschnitt Wajkahel/Pekude gelesen werde, unter besonderen Vorzeichen.

Im Wochenabschnitt gehe es um Gemeinschaft und den Bau des Mischkans, dem biblischen Vorläufer des Tempels und der Synagogen. Sacks stellt in seiner Dwar Torah die Frage, was die Parascha in einer Zeit vermitteln könne, in der Beter nicht in die Synagogen dürften und die Gemeinden keine Gemeinschaft ermöglichen können.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

lesart Eine Antwort liege in der Frage, warum in der Tora Mosche vor dem Bau des Mischkans das Volk Israel nochmals anweise, den Schabbat zu halten. In anderen Zeiten sei eine Lesart die, dass die Einhaltung des Schabbats sogar Vorrang vor dem Bau des Heiligtums habe.

In dieser besonderen Zeit lese er daraus aber noch eine andere Botschaft, nämlich die, dass G’tt dem jüdischen Volk zwei Heiligtümer gebe, nicht nur eines: den Mischkan als ein Heiligtum des Ortes und den Schabbat als ein Heiligtum in der Zeit.

G’tt habe gewusst, dass Juden in aller Welt verstreut sein würden, nicht zusammenkommen könnten, so Sacks. Und auch, wenn die Menschen unter den besonderen Bedingungen der Corona-Krise nicht physisch an diesem Schabbat beisammen sein könnten, so doch spirituell.

globalisierung Das jüdische Volk teile schon seit langer Zeit die Erfahrung der Globalisierung, erfahre aber Zusammenhalt auch durch dieselben Gebete zur selben Zeit, mit gemeinsamen Feiertagen und der Einhaltung von Mizwot.

Die abstrakt erscheinende Idee der Tora – die Gemeinschaft in der Zeit, nicht im Ort – habe an diesem Schabbat eine ganz besondere Bedeutung.

Und diese abstrakt erscheinende Idee der Tora – die Gemeinschaft in der Zeit, nicht im Ort – habe an diesem Schabbat eine ganz besondere Bedeutung.

gemeinschaft Er könne sich an keinen Moment in seinem Leben erinnern, so Rabbiner Sacks, an dem wie jetzt die gesamte Menschheit im gleichen Moment die gleichen Probleme hatte. Seine Hoffnung sei, dass sie diese globale Gemeinschaft als eine einzige menschliche Familie erkenne.

Dass sie daraufhin mehr Demut gegenüber der Natur empfinde, man ihre Verletzlichkeit spüre und dies auch in Bezug auf den Klimawandel ernster nehme. Und dass man nicht zuletzt erkenne, dass es größere Dinge gibt, als die, die die Menschen bislang entzweit haben.  ddk

Jom Kippur

Zehntausende an der Klagemauer

Rund 100.000 Menschen haben vor Jom Kippur am heiligsten Ort gebetet

 24.09.2023

Fasten

Der Erdenschwere entkommen

Auf körperliche Bedürfnisse zu verzichten, führt zur spirituellen Konzentration auf die Buße

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  23.09.2023

Einführung

Jom Kippur für Anfänger

Was Jüdinnen und Juden beachten sollten, um den Versöhnungstag erträglicher zu gestalten

von Rabbiner Elischa Portnoy  23.09.2023

Neʼila

Die ganze Schönheit von G’ttes Schöpfung

Was die Geschichte einer kanadischen Familie mit der strahlenden Wahrheit des himmlischen Lichts zu tun hat

von Rabbiner Yehuda Teichtal  23.09.2023

Ha’asinu

Die eigene Arroganz besiegen

Vor zwei Zeugen sollte man immer aufrichtig sein: vor dem Ewigen und vor sich selbst

von Gabriel Umarov  22.09.2023

Talmudisches

Die Farbe Weiß

Was unsere Weisen darüber lehrten

von Chajm Guski  22.09.2023

Umkehr

Verzeihung – für uns selbst

Der Wille zur Veränderung sollte uns nicht nur an Jom Kippur, sondern das ganze Jahr begleiten

von Rabbinerin Yael Deusel  21.09.2023

Sachsen-Anhalt

Jüdischer Kalender veröffentlicht

Ministerpräsident Haseloff ist froh über die bevorstehende Fertigstellung zweier Synagogen

 19.09.2023

Rabbinerkonferenz

Hauptsitz in München eröffnet

Oberrabbiner und CER-Präsident Pinchas Goldschmidt: Verlegung des CER-Hauptsitzes symbolisiert Hoffnung

 19.09.2023