Stellungnahme

Kölner Kirchenrichter rudert nach Domradio-Nazi-Vergleich zurück

Foto: imago/Horst Galuschka

Nach Kritik wegen eines Nazi-Vergleichs rudert der Kölner Kirchenrichter Gero Weishaupt zurück. »Ich erkläre hiermit ausdrücklich, dass ich damit einen völlig unangemessenen Vergleich vorgenommen habe«, schrieb Weishaupt am Mittwoch auf Facebook. »Wenn ich durch meine Äußerung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Domradio beleidigt habe, bitte ich hiermit ausdrücklich um Entschuldigung!«

Einem Bericht des Online-Portals kirche-und-leben.de zufolge hatte Weishaupt einen Artikel auf domradio.de mit Nazi-Propaganda verglichen. Demnach schrieb der Kirchenrechtler auf Facebook: »eine propagana (!), wie wir sie seit Göbbels (!) kennen«. Der Artikel auf domradio.de, der von der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) stammt, berichtet über die Finanzierung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT), ein bedeutendes Projekt von Kardinal Rainer Maria Woelki.

Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken hatte die Absetzung des Kirchenrichters gefordert, falls sich dieser nicht entschuldige. Die Kirche könne sich »solche Niveaulosigkeiten« nicht leisten. Der derzeitige Übergangsverwalter im Erzbistum Köln, Weihbischof Steinhäuser, solle Weishaupt öffentlich ermahnen.

Auch der Kölner Stadtdechant Robert Kleine äußerte sich kritisch. Auf Twitter schrieb er: »Der Holocaust und das menschenverachtende mörderische Regime der Nationalsozialisten verbieten jeden Nazi-Vergleich.«

Der Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, postete auf Facebook: »Dass ein Priester und Kirchenrichter das Kölner Domradio und damit deren Mitarbeitende mit einem Nazi-Vergleich attackiert, ist völlig inakzeptabel.« Verschiedenen Medienberichten zufolge stellte der Münchner Priester Wolfgang Rothe Strafanzeige gegen Weishaupt wegen des Nazi-Vergleichs.

Weishaupt ist Priester der niederländischen Diözese Roermond und seit 2013 Kirchenrichter im Erzbistum Köln. Zudem lehrt er zu lateinischen Kirchentexten an der Hochschule Heiligenkreuz in Österreich. kna

Kohelet

Das Schicksal ist nicht unser Los

Warum wir es selbst in der Hand haben, die Welt positiv zu beeinflussen

von Alfred Bodenheimer  29.09.2023

Laubhütte

Sukkot für Anfänger

Was es beim Bau der Sukka alles zu beachten gilt und welche Regel man vorab festlegen darf

von Rabbiner Avraham Radbil  29.09.2023

Wohnung

Ort der inneren Ruhe

Sukkot steht für ein Paradox – die Instabilität der Laubhütte wird zum Quell der Zuversicht

von Vyacheslav Dobrovych  29.09.2023

Sukkot

Es geht um Verantwortung

Von Etrog bis Lulav: Das Laubhüttenfest kennt viele Bedeutungsebenen

von Rabbinerin Yael Deusel  29.09.2023

Sukkot

Zeit unserer Freude

Warum wir das Fest ausgelassen und fröhlich feiern – seit der Zeit des Tempels bis heute

von Rabbinerin Ulrike Offenberg  28.09.2023

Jom Kippur

Zehntausende an der Klagemauer

Rund 100.000 Menschen haben vor Jom Kippur am heiligsten Ort gebetet

 24.09.2023

Fasten

Der Erdenschwere entkommen

Auf körperliche Bedürfnisse zu verzichten, führt zur spirituellen Konzentration auf die Buße

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  23.09.2023

Einführung

Jom Kippur für Anfänger

Was Jüdinnen und Juden beachten sollten, um den Versöhnungstag erträglicher zu gestalten

von Rabbiner Elischa Portnoy  23.09.2023

Neʼila

Die ganze Schönheit von G’ttes Schöpfung

Was die Geschichte einer kanadischen Familie mit der strahlenden Wahrheit des himmlischen Lichts zu tun hat

von Rabbiner Yehuda Teichtal  23.09.2023