Israel

Klagemauer wieder frei von Gebetszetteln

Die Klagemauer in Jerusalem Foto: picture alliance /

Die Klagemauer in Jerusalem ist wieder ohne Gebetszettel. Mitarbeitende der für das jüdische Heiligtum zuständigen Western Wall Heritage Foundation nahmen am Sonntag Tausende Zettel ab, die Beter und Besucher in den vergangenen Monaten in die Mauerritzen gesteckt hatten, wie die Zeitung »Jerusalem Post« am Sonntagabend berichtete.

Damit wird jeweils vor Rosch Haschana Platz geschaffen für neue Gebetsanliegen. Traditionell werden die Gebetszettel an der wichtigsten jüdischen Stätte jeweils vor Rosch Haschana und Pessach abgenommen.

Die Aktion erfolgt den Vorschriften der Halacha nach mit Handschuhen und Einweg-Holzwerkzeugen. Über einen Zwischenstopp in der Genisa, dem Depot für ausrangierte heilige Schriften, werden sie nach jüdischer Tradition auf dem Ölberg beerdigt.

Segnungen und Frieden Der für die Klagemauer zuständige Rabbiner Schmuel Rabinowitz begleitete die Aktion mit Gebeten für die Einheit des jüdischen Volkes sowie für die Beter, die ihre Anliegen in den Mauerritzen anbrachten. »Mögen dieses Jahr und seine Flüche enden und das neue Jahr und seine Segnungen beginnen - schenke dem Land Frieden«, so Rabinowitz laut Bericht.

Der Brauch, Gebetszetteln in die Klagemauer zu stecken, reicht nach Angaben der Western Wall Heritage Foundation mindestens drei Jahrhunderte zurück. Unter anderem wurden Gebetszettel auch in Mauerritzen in den Tunneln entlang der Klagemauer gefunden. kna

Gespräch

Beauftragter Klein: Kirche muss Antijudaismus aufarbeiten

Der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein kritisiert die Heiligsprechung des Italieners Carlo Acutis. Ihm geht es um antijüdische Aspekte. Klein äußert sich auch zum christlich-jüdischen Dialog - und zum Papst

von Leticia Witte  13.06.2025

Beha’Alotcha

Damit es hell bleibt

Wie wir ein Feuer entzünden und dafür sorgen, dass es nicht wieder ausgeht

von Rabbiner Joel Berger  13.06.2025

Talmudisches

Dankbarkeit lernen

Unsere Weisen über Hakarat haTov, wie sie den Menschen als Individuum trägt und die Gemeinschaft zusammenhält

von Diana Kaplan  13.06.2025

Tanach

Schwergewichtige Neuauflage

Der Koren-Verlag versucht sich an einer altorientalistischen Kontextualisierung der Bibel, ohne seine orthodoxen Leser zu verschrecken

von Igor Mendel Itkin  13.06.2025

Debatte

Eine »koschere« Arbeitsmoral

Leisten die Deutschen genug? Eine jüdische Perspektive auf das Thema Faulheit

von Sophie Bigot Goldblum  12.06.2025

Nasso

Damit die Liebe bleibt

Die Tora lehrt, wie wir mit Herausforderungen in der Ehe umgehen sollen

von Rabbiner Avichai Apel  06.06.2025

Bamidbar

Kinder kriegen – trotz allem

Was das Schicksal des jüdischen Volkes in Ägypten über den Wert des Lebens verrät

von Rabbiner Avraham Radbil  30.05.2025

Schawuot

Das Geheimnis der Mizwot

Der Überlieferung nach erhielt das jüdische Volk am Wochenfest die Tora am Berg Sinai. Enthält sie 613 Gebote, oder sind es mehr? Die Gelehrten diskutieren seit Jahrhunderten darüber

von Rabbiner Dovid Gernetz  30.05.2025

Tikkun Leil Schawuot

Nacht des Lernens

Die Gabe der Tora ist eine Einladung an alle. Weibliche und queere Perspektiven können das Verständnis dabei vertiefen

von Helene Shani Braun  30.05.2025