Dialog

Katholische und Evangelische Kirche rufen zum Kampf gegen Judenhass auf

Antisemitismus ist keine Meinung sondern Menschenverachtung, findet die Israelitische Religionsgemeinschaft (IRG) Baden Foto: imago images/Gottfried Czepluch

Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben zum Jahreswechsel zu aktivem Handeln gegen Hetze und Antisemitismus aufgerufen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, warb für eine klare Position gegen Antisemitismus.

»Wir müssen aufstehen und unsere Stimme erheben, wenn wieder frech und unverhohlen antisemitische Parolen gegrölt und Straftaten verübt werden«, sagte Bätzing am Neujahrsmorgen. Er erinnerte daran, »wie sehr Juden und Christen verwandt sind. Wir entstammen einer einzigen Wurzel.«

SÜNDENBÖCKE Der Augsburger Bischof Bertram Meier verurteilte Verschwörungsmythen. »Sündenböcke werden gesucht und gefunden, auch im Blick auf Covid-19. Selbst unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger müssen wieder dafür herhalten; sie werden bedroht, fühlen sich nicht mehr sicher bei uns.«

Der Bischof mahnte die Katholiken, Fake News und sogenannten alternativen Fakten nicht auf den Leim zu gehen. »Distanzieren Sie sich von Leuten, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung unterlaufen.«

Auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, warnte vor mehr Hass und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. »Rechtsextremismus und Antisemitismus sind hochgefährlich«, sagte Kurschus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag).

VERNICHTUNG »Beide dürfen in Deutschland nicht erneut an Boden gewinnen, beide haben zu unsäglicher Zerstörung und Vernichtung geführt. Der christliche Glaube zieht hier klare rote Linien. Er hat seine Wurzeln im Judentum«, so Kurschus.

Christen stünden fest an der Seite jüdischer Menschen, wo rechtsextremistische oder antisemitische Töne laut würden, sagte die EKD-Ratschefin. »Denn vernichtende Worte werden schnell zu vernichtenden Taten. Soweit darf es nicht kommen.« kna/ja

Wajera

Awrahams Vermächtnis

Was wir vom biblischen Patriarchen über die Heiligkeit des Lebens lernen können

von Rabbiner Avraham Radbil  07.11.2025

Talmudisches

Rabbi Meirs Befürchtung

Über die falsche Annahme, die Brachot, die vor und nach der Lesung gesprochen werden, stünden im Text der Tora

von Yizhak Ahren  07.11.2025

Festakt

Ministerin Prien: Frauen in religiösen Ämtern sind wichtiges Vorbild

In Berlin sind zwei neue Rabbinerinnen ordiniert worden

 06.11.2025

Chassidismus

Im Sturm der Datenflut

Was schon Rabbi Nachman über Künstliche Intelligenz wusste

von Rabbiner David Kraus  06.11.2025

Rezension

Orthodoxer Rebell

Sein Denken war so radikal, dass seine Werke nur zensiert erschienen: Ein neues Buch widmet sich den Thesen von Rabbiner Kook

von Rabbiner Igor Mendel  06.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Lech Lecha

Im Sinne der Gerechtigkeit

Awraham war der Erste in der Menschheitsgeschichte, der gegen das Böse aufstand

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  31.10.2025