Wegen stark steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen hat die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) ihre geplante Generalversammlung in München abgesagt. Dort sollten vom 22. bis 24. November mehrere hundert Rabbiner zusammenkommen.
»Schweren Herzens« habe sich die CER zu diesem Schritt entschlossen, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag. Als neues Datum sei der 7. bis 9. März 2022 ins Auge gefasst worden.
»Das war für uns keine leichte Entscheidung. Aber die sich stündlich verschärfende Corona-Infektionslage, die enttäuschende Impfquote sowie die dringende Empfehlung des Robert-Koch-Instituts, auf Großveranstaltungen zu verzichten und Kontakte zu reduzieren, ließen uns am Ende keine andere Wahl«, erklärte die CER. »In dieser schwierigen Situation wollen wir Verantwortungsbewusstsein zeigen und Vorbild sein. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste und Teilnehmer hat für uns höchste Priorität.«
Als Redner und Gäste waren unter anderem der bayerische Ministerpräsident Söder, der slowenische Ministerpräsident und amtierende EU-Ratspräsident, Jansa, und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Knobloch, geladen. Schwerpunktthemen sollten Religionsfreiheit, der Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus sowie die Gestaltung des Gemeindelebens in Corona-Zeiten sein.
Als Europäisches Rabbinat vertritt die CER rund 1000 Rabbiner und damit die größten jüdischen Gemeinden Europas. Die CER tritt für die religiösen Rechte der Juden in Europa ein sowie für Religionsfreiheit, den interkulturellen und interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen.
Damit will sie einer wachsenden Radikalisierung in der Gesellschaft entgegentreten. Präsident der CER ist seit 2011 der Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt. kna/ja