Frankfurt am Main

70 Jahre Deutscher Koordinierungsrat

Buber-Rosenzweig-Medaille: Die Auszeichnung wird seit 1968 zum Auftakt der »Woche der Brüderlichkeit« verliehen. Foto: dpa

Mit einem Festwochenende begeht der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sein 70-jähriges Bestehen. Dazu sind vom 25. bis zum 27. Oktober in Frankfurt mehrere Veranstaltungen geplant. In dieser Zeit wird auch der langjährige Generalsekretär Rudolf W. Sirsch verabschiedet, der 19 Jahre im Amt war. Geplant sind zudem ein Studientag, eine Konferenz, eine Ausstellung sowie ein Festakt, zu dem auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble erwartet wird.

Den Auftakt am Freitag macht die zweitägige Studientagung mit dem Titel »Tu deinen Mund auf für die Anderen!«. Den Mund aufzutun, sei eine »sehr geschwisterliche Tugend« und auch das »Gebot der Stunde in einer Welt, wo gerade die ›Anderen‹ alleine stehen oder zum Schweigen gebracht werden«, heißt es. Im März kommenden Jahres solle dies auch Thema bei der »Woche der Brüderlichkeit« in Dresden sein.

ausstellung Am Samstag soll eine Ausstellung eröffnet werden, die die wichtigsten Stationen der 70-jährigen Arbeit des Deutschen Koordinierungsrates vorstellt. Am Abend wird Generalsekretär Sirsch verabschiedet. Er war nicht nur 19 Jahre in diesem Amt, sondern davor auch drei Jahre lang im Vorstand des Koordinierungsrates. Darüber hinaus fungierte er 1992 als Gründungsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Görlitz. Insgesamt blicke er dankbar auf die Zeit seines Wirkens zurück, so Sirsch im Vorfeld.

Für Sonntag steht eine Festveranstaltung auf dem Programm. Neben Schäuble wird dazu auch der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr, der in der Deutschen Bischofskonferenz für die Beziehungen zum Judentum zuständig ist, erwartet. Hinzu kommen unter anderen die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

In München, Wiesbaden, Frankfurt, Stuttgart und Berlin wurden 1948/49 die ersten Einzelgesellschaften ins Leben gerufen. Sie gründeten vor 70 Jahren, am 10. November 1949, den Deutschen Koordinierungsrat mit Sitz in Bad Nauheim. Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit jährlich im März die »Woche der Brüderlichkeit«. Diese bundesweite Veranstaltungsreihe richtet sich gegen weltanschaulichen Fanatismus und religiöse Intoleranz. Dabei wird seit 1968 auch die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen.  kna

 

Beschalach

Selbst wirksam werden

Die Tora lehrt, dass der Mensch etwas riskieren muss, bevor ein gʼttliches Wunder geschehen kann

von Rabbiner Bryan Weisz  07.02.2025

Talmudisches

Torastudium

Über die Heilung für den Frust unbeantworteter Gebete

von Vyascheslav Dobrovych  07.02.2025

Trauer

Gibt es jüdische Märtyrer?

Unser Autor besucht als Rabbiner in Israel Familien, die ihre Söhne im Krieg verlieren. Wie kann er sie trösten?

von Rabbiner Raphael Evers  07.02.2025

Tu Bischwat

Neujahr auf der Fensterbank

Anders als in Israel kann man im kalten deutschen Winter keine Bäume pflanzen. Doch es gibt Alternativen, um den Feiertag mit Bedeutung zu füllen

von Helene Shani Braun  06.02.2025

Mazze und Kidduschwein

Pessach-Pakete für junge Gemeindemitglieder bestellbar

Wahlweise kann auch eine Haggada enthalten sein

 04.02.2025

Bo

Lass mein Volk ziehen!

Was Mosches Kampf gegen den Pharao und die Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion gemein haben

von Yonatan Amrani  31.01.2025

Talmudisches

Olivenöl

Was unsere Weisen über den pflanzlichen Rohstoff lehren

von Chajm Guski  31.01.2025

Erlösung

Sehnsucht macht blind

Wie kann es sein, dass Menschen immer wieder an einen Messias glaubten, der am Ende keiner war?

von Sophie Bigot-Goldblum  30.01.2025

Talmudisches

Um Wunder bitten

Was unsere Weisen über die Rettung aus Gefahren lehren

von Diana Kaplan  24.01.2025