Nissan

Der Frühlingsmonat

Foto: IMAGO/Wallmüller

Heute wird Rosch Chodesch, der Beginn des Frühlingsmonats Nissan gefeiert. Es ist der siebte Monat nach Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahr.

Es ist die Zeit der Erneuerung. Im Talmud wird dieser Monat neben dem Monat Tischrei im Zusammenhang mit der Erschaffung der Welt genannt. Denn dort wird Rabbi Joschua mit den Worten zitiert: »Die Welt wurde im Nissan erschaffen.« (Rosch Haschana 11a).

mischkan Auch seien im Nissan die Patriarchen Awraham, Jizchak und Jaakow geboren und gestorben. Am ersten Tag des Monats Nissan soll die Erde nach der Flut trocken geworden sein, das biblische Volk Israel soll die erste Mizwa, die Heiligung des Monats, erhalten haben. Zudem soll am ersten Tag des Nissan das Stiftszelt, der Mischkan, geweiht worden sein.

Verschiedene Mizwot, also religiöse Pflichten, sind mit Nissan verbunden, dem Monat, in dem das Pessachfest gefeiert wird. In der Tora (2. Buch Mose 23,15) ist zu lesen: »Das Fest der ungesäuerten Brote haltet: Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote essen, so, wie ich dir geboten, zur bestimmten Zeit des Ährenmonats, denn da bist du aus Mizrajim gezogen.«

mizwa Eine besondere Mizwa des Monats Nissan ist die Segnung von Obstbäumen: »Gesegnet seist Du, Ewiger, unser G´tt, König der Welt, dass Du es in dieser Welt an nichts fehlen lassen und gute Schöpfungen und gute Bäume erschaffen hast, damit die Menschen davon Genuss haben können.«

Wenn der Mensch die ersten Blüten der Bäume im Frühlingsmonat erblickt, steht er dem Wunder der Natur und der sich immer wieder erneuernden Schöpfung gegenüber. ddk

Ki Tawo

Echte Dankbarkeit

Das biblische Opfer der ersten Früchte hat auch für die Gegenwart eine Bedeutung

von David Schapiro  12.09.2025

Talmudisches

Schabbat in der Wüste

Was zu tun ist, wenn jemand nicht weiß, wann der wöchentliche Ruhetag ist

von Yizhak Ahren  12.09.2025

Feiertage

»Zedaka heißt Gerechtigkeit«

Rabbiner Raphael Evers über Spenden und warum die Abgabe des Zehnten heute noch relevant ist

von Mascha Malburg  12.09.2025

Chassidismus

Segen der Einfachheit

Im 18. Jahrhundert lebte in einem Dorf östlich der Karpaten ein Rabbiner. Ohne je ein Werk zu veröffentlichen, ebnete der Baal Schem Tow den Weg für eine neue jüdische Strömung

von Vyacheslav Dobrovych  12.09.2025

Talmudisches

Stillen

Unsere Weisen wussten bereits vor fast 2000 Jahren, was die moderne Medizin heute als optimal erkennt

von David Schapiro  05.09.2025

Interview

»Die Tora ist für alle da«

Rabbiner Ethan Tucker leitet eine Jeschiwa, die sich weder liberal noch orthodox nennen will. Kann so ein Modell auch außerhalb New Yorks funktionieren?

von Sophie Goldblum  05.09.2025

Trauer

Eine Brücke zwischen den Welten

Wenn ein Jude stirbt, gibt es viele hilfreiche Riten. Doch auch für Nichtjuden zeigt die Halacha Wege auf

von Rabbiner Avraham Radbil  05.09.2025

Ki Teze

In Seinem Ebenbild

Was der Tanach über die gesellschaftliche Stellung von Frauen sagt

von Rabbinerin Yael Deusel  04.09.2025

Anti-Judaismus

Friedman: Kirche hat »erste globale Fake News« verbreitet

Der gebürtige Pariser warnte zudem vor weltweiten autokratischen Tendenzen und dem Verlust der Freiheit

 02.09.2025