Feiertage

Chanukkia oder Menora?

Acht Tage warmes Licht Foto: Marco Limberg

Chanukka ohne Licht wäre wie Pessach ohne Mazze. Das bekannteste Symbol und wichtigste Utensil des Festes ist der achtarmige Leuchter, die Chanukkia. Das Wort soll sich Hemda Ben-Jehuda im Jahr 1897 in Jerusalem ausgedacht haben. Sie war die Ehefrau von Elieser Ben-Jehuda, dem Erneuerer des Hebräischen. Bei der klassischen Variante des Leuchters zweigen vom mittleren Ast jeweils vier Arme nach rechts und vier nach links ab, auf denen je ein Kerzenhalter befestigt ist. Die Kerzen der Chanukkia werden mit einem weiteren Licht, dem Schamasch (deutsch: Diener), angezündet, der versetzt angeordnet ist.

Öko-Chanukkia Neben der klassischen Variante der Chanukkia gibt es unzählige weitere. Bis heute entwerfen Designer und Kunsthandwerker Jahr für Jahr neue Modelle: aus Metall, Ton, Glas oder Holz, naturbelassen oder angemalt, »Made in China« oder Öko und Fair gehandelt. So vielfältig wie die Menschen sind auch ihre Chanukkiot.

Auf die Frage, wohin genau man den achtarmigen Leuchter stellt, gibt es zwei Antworten: ins Fenster oder direkt gegenüber der Mesusa der Eingangstür, so wie es zu talmudischen Zeiten Brauch war. Dass die Chanukkia im Flur steht, hat den Vorteil, dass man an die Gebote und das Lichterfest erinnert wird, wann immer man durch das Haus geht.

Allerdings macht sich der Leuchter auch im Fenster ganz gut, denn dann sehen ihn die Menschen auf der Straße. Und das ist ein wichtiger Aspekt beim Lichterfest. Denn an den acht Tagen im Dezember soll man bewusst hinausgehen und den Menschen noch mehr als sonst zeigen, dass man jüdisch ist. Aber egal, wo man die Chanukkia hinstellt, acht Tage lang gibt sie warmes Licht.

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Rosch Haschana

Jüdisches Neujahrsfest: Bischöfe rufen zu Verständigung auf

Stäblein und Koch betonten in ihrer Grußbotschaft, gerade jetzt dürfe sich niemand »wegducken angesichts von Hass und Antisemitismus«

 16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  17.09.2025 Aktualisiert

Ki Tawo

Echte Dankbarkeit

Das biblische Opfer der ersten Früchte hat auch für die Gegenwart eine Bedeutung

von David Schapiro  12.09.2025

Talmudisches

Schabbat in der Wüste

Was zu tun ist, wenn jemand nicht weiß, wann der wöchentliche Ruhetag ist

von Yizhak Ahren  12.09.2025

Feiertage

»Zedaka heißt Gerechtigkeit«

Rabbiner Raphael Evers über Spenden und warum die Abgabe des Zehnten heute noch relevant ist

von Mascha Malburg  12.09.2025

Chassidismus

Segen der Einfachheit

Im 18. Jahrhundert lebte in einem Dorf östlich der Karpaten ein Rabbiner. Ohne je ein Werk zu veröffentlichen, ebnete der Baal Schem Tow den Weg für eine neue jüdische Strömung

von Vyacheslav Dobrovych  12.09.2025

Talmudisches

Stillen

Unsere Weisen wussten bereits vor fast 2000 Jahren, was die moderne Medizin heute als optimal erkennt

von David Schapiro  05.09.2025

Interview

»Die Tora ist für alle da«

Rabbiner Ethan Tucker leitet eine Jeschiwa, die sich weder liberal noch orthodox nennen will. Kann so ein Modell auch außerhalb New Yorks funktionieren?

von Sophie Goldblum  05.09.2025