Die Buber-Rosenzweig-Medaille 2026 geht an Christian Rutishauser. Er verfolge die Entwicklungen der katholisch-jüdischen Beziehungen und agiere als intensiver Mahner gegen Rückfälle der Verständigung, teilte der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Dienstag im hessischen Bad Nauheim mit. So habe Rutishauser, Jahrgang 1965, unter anderem etwa den emeritierten Papst Benedikt XVI. im Jahr 2018 öffentlich für seinen Artikel »Gnade und Berufung sind ohne Reue« kritisiert und damit Debatten ausgelöst.
Zudem zeichne ihn die Bereitschaft zur Arbeit an interreligiösen Dialogen in der Breite aus. Verwiesen wird auf das 2024 erschienene Studienhandbuch »Jüdisch-christlicher Dialog«. Die Rosenzweig-Medaille soll im März 2026 in Köln verliehen werden. Rutishauser wird als katholischer Vertreter im christlich-jüdischen Dialog in der Schweiz, in Deutschland, Europa und weltweit bezeichnet.
Er lehrt an der Universität Luzern als Professor für Judaistik. Zuvor war er unter anderem Direktor des Lassalle-Hauses in Bad Schönbrunn, Schweiz und ist laut Angaben seit mehr als zehn Jahren einer der ständigen Berater des Papstes für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum.
Frühere Träger der Medaille sind unter anderem die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Schriftsteller Navid Kermani und der Sportverband Makkabi Deutschland. 2024 wurde der Pianist Igor Levit ausgezeichnet.
Benannt ist der Preis ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929).