Neujahr

Bischöfe gratulieren Juden zu Rosch Hoschana

Zentralratspräsident Josef Schuster und Kardinal Reinhard Marx (r.) Foto: Chris Hartung

Die deutschen Bischöfe haben der jüdischen Gemeinschaft zum Neujahrsfest gratuliert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, übermittelte Friedens- und Segenswünsche an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

Marx erinnerte in seinem Grußwort an den 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Die Ermordung der europäischen Juden sei untrennbar mit der Geschichte dieses Krieges verbunden. »Doch die Schoa war nicht Folge von Kriegshandlungen oder der Besatzungspolitik. Es war der Hass auf das jüdische Volk und das Judentum, der die Mordaktionen leitete, ein Hass ohne gleichen.«

SCHAM Es habe Christen gegeben, die unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet und Juden gerettet hätten. »Doch die meisten Christen haben sich gleichgültig gegenüber dem Leid der Juden verhalten; nicht wenige haben sich an den Verbrechen beteiligt. Die Erinnerung daran erfüllt mich und viele andere heute mit Scham«, so Marx.

Auch an das Verhalten von Bischöfen und den Papst richteten sich kritische Fragen, erklärte der Konferenzvorsitzende. Daher sei er Papst Franziskus dankbar für dessen Ankündigung, im März 2020 den vatikanischen Archivbestand aus der Zeit des Pontifikates von Papst Pius XII. (1939-1958) für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zugleich beklagte Kardinal Marx eine Zunahme antisemitischer Einstellungen. Sie seien auch eine Herausforderung an das kirchliche Bildungswesen. Er appellierte an Religionslehrer und die Verantwortlichen für das katholische Schulwesen, der Auseinandersetzung mit antisemitischen Vorurteilen »größere Aufmerksamkeit im Unterricht und im Schulleben zu widmen«.  kna

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

Philosophie

Der Moment des Staunens

Am 13. Juli jährt sich der Geburtstag von Jeanne Hersch zum 115. Mal. Lange wurde die Existentialistin ausgerechnet von der akademischen Forschung marginalisiert – und kaum als jüdische Philosophin wahrgenommen

von Richard Blättel  11.07.2025

Balak

Stärke in Zeiten der Entscheidung

Wie eine uralte Prophezeiung Israels Wesen prägt

von Yonatan Amrani  11.07.2025

17. Tamus

Das ist erst der Anfang

Nun beginnt die jährliche Trauerzeit. Sie soll auf Größeres vorbereiten

von Rabbiner Raphael Evers  11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Nachruf

Er bleibt eine Inspiration für uns alle

Der langjährige Zürcher Gemeinderabbiner Marcel Ebel ist verstorben. Eine Würdigung von seinem Nachfolger

von Rabbiner Noam Hertig  10.07.2025

Talmudisches

Eifersucht: Das bittere Wasser

Unsere Weisen und ein altes Ritual

von Chajm Guski  10.07.2025

Nahost

»Öl ins Feuer des anwachsenden Antisemitismus«

Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt wirft der evangelischen Kirche moralisches Versagen vor und kritisiert eine Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »dämonisiert« werde

 05.07.2025

Chukat

Ein Tier, das Reinheit schafft

Wir können die Mizwa der Roten Kuh nicht verstehen – aber ihre Bedeutung erahnen

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  04.07.2025

Talmudisches

Die weibliche Idee hinter König David

Was Kabbalisten über Eschet Chajil, die tüchtige Frau, lehren

von Vyacheslav Dobrovych  04.07.2025