Berlin

Auswärtiges Amt stellt Beratung zu Religionsfragen neu auf

Auswärtiges Amt in Berlin Foto: dpa

Ein halbes Jahr nach einem vorläufig verhängten Stopp der externen Beratung zu Religionsfragen will das Auswärtige Amt diesen Bereich neu aufstellen. Man sei dabei, »die Struktur des Arbeitsbereichs anzupassen und zukunftsfähig auszurichten«, war am Donnerstag aus dem Ministerium zu hören. Dieser Prozess sei aber noch nicht abgeschlossen.

Konkret geht es um die Arbeit des Referats »Religion und Außenpolitik«, das in der Vergangenheit Religionsvertreter als externe Berater auf Vertragsbasis beschäftigt hatte. Nachdem im vergangenen Sommer ein jüdischer, ein christlicher und ein muslimischer Vertreter berufen worden waren, hatte das Auswärtige Amt angesichts massiver Kritik an einer Personalie Ende Juli bekanntgegeben, die Beratung vorerst ruhen zu lassen. Dieser Schritt war von vielen Seiten bedauert worden, unter anderem von den Kirchen.

Kritik hatte zuvor die Berufung der stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Nurhan Soykan, hervorgerufen. Ihr war unter anderem vorgeworfen worden, sich nicht ausreichend von Antisemitismus und Islamismus zu distanzieren. Soykan selbst wies die Vorwürfe wenig später zurück.

Das Ministerium kündigte damals einen breit angelegten Konsultationsprozess an. Dabei sei mit Kritikern und Partnern besprochen worden, »welche Erwartungen an ein solches Projekt im Auswärtigen Amt gerichtet werden und wie diese berücksichtigt werden können«, hieß es nun. Man habe auch aus der Zusammenarbeit mit dem weltgrößten Religionsbündnis »Religions for Peace« zahlreiche Anregungen aufgenommen.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Till Mansmann, der zuletzt mit seiner Fraktion Fragen zu den Beratern an das Ministerium gerichtet hatte, kündigte an, weiterhin einen »kritischen Blick auf diesen laufenden Prozess« zu richten. Man werde darauf achten, wer künftig »in dieser sensiblen Struktur« Einfluss erhalte. Das Auswärtige Amt hatte auf die Fragen unter anderem von Überlegungen berichtet, den Beraterkreis auf »eine breitere Grundlage zu stellen«.

Ziel der Arbeit des Bereichs »Religion und Außenpolitik« ist es laut Auswärtigem Amt, Religionsgemeinschaften und ihren möglichen Einfluss auf Gesellschaft und Politik besser zu verstehen. Auch soll das konstruktive Friedenspotenzial der Gemeinschaften mithilfe eines globalen Netzwerks von Religionsvertretern gestärkt werden. Andere europäische Staaten verfolgen ähnliche Ansätze in ihrer Außenpolitik. kna

Tu Bischwat

Neujahr auf der Fensterbank

Anders als in Israel kann man im kalten deutschen Winter keine Bäume pflanzen. Doch es gibt Alternativen, um den Feiertag mit Bedeutung zu füllen

von Helene Shani Braun  06.02.2025

Mazze und Kidduschwein

Pessach-Pakete für junge Gemeindemitglieder bestellbar

Wahlweise kann auch eine Haggada enthalten sein

 04.02.2025

Bo

Lass mein Volk ziehen!

Was Mosches Kampf gegen den Pharao und die Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion gemein haben

von Yonatan Amrani  31.01.2025

Talmudisches

Olivenöl

Was unsere Weisen über den pflanzlichen Rohstoff lehren

von Chajm Guski  31.01.2025

Erlösung

Sehnsucht macht blind

Wie kann es sein, dass Menschen immer wieder an einen Messias glaubten, der am Ende keiner war?

von Sophie Bigot-Goldblum  30.01.2025

Talmudisches

Um Wunder bitten

Was unsere Weisen über die Rettung aus Gefahren lehren

von Diana Kaplan  24.01.2025

Ethik

Der Wert eines Lebens

In Israel entbrennt angesichts der dramatischen politischen Lage auch unter Rabbinern eine jahrzehntealte Debatte neu: Zu welchem Preis darf man jüdische Geiseln auslösen?

von Mascha Malburg  24.01.2025

Halacha

Begraben im Meer

Am 24. Januar 1968 verschwand ein israelisches U-Boot vom Radar. Der Fall warf auch religiöse Fragen auf

von Rabbiner Dovid Gernetz  24.01.2025

Waera

»Damit ihr Meine Macht erkennt«

Was sich hinter der Struktur des Textes verbirgt, der von den zehn Plagen berichtet

von Chajm Guski  23.01.2025