Bildung

Zentralrat will unverzerrte Darstellung des Judentums fördern

Symbolfoto Foto: V&R

Bildung

Zentralrat will unverzerrte Darstellung des Judentums fördern

Ziel ist eine sachlich korrekte, vorurteilsfreie, unverzerrte und differenzierte Darstellung des Judentums

 04.09.2023 16:01 Uhr Aktualisiert

Die Arbeitsgruppe »Judentum in Bildungsmedien« tagt am Dienstag zum ersten Mal. Im Zentrum der Diskussion steht die Darstellung des Judentums und jüdischer Geschichte sowie weiterer angrenzender Themen in den Bildungsmedien.

Gegründet wurde die Arbeitsgruppe von der Kultusministerkonferenz in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Verband Bildungsmedien.

Ziel des Gremiums ist die Schaffung eines verbindlichen Rahmens, »in dem sich Lehrkräfte und Hersteller von Bildungsmedien bewegen können«. Die Darstellung sei »entscheidend für den Umgang mit Judentum und Antisemitismus in der Schule«, hieß es beim Zentralrat.

Fortschritte »In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam viel erreicht, um jüdische Geschichte, Religion und Kultur in der Schule angemessener zu vermitteln«, erklärte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, in Berlin. »Auch in der Frage, wie mit Antisemitismus in der Schule umzugehen ist, sind wir vorangekommen.«

»Auf Basis dieser Zusammenarbeit wollen wir nun in einem nächsten Schritt ganz konkret einen Rahmen für eine sachlich korrekte, vorurteilsfreie, unverzerrte und differenzierte Darstellung des Judentums setzen«, so Schuster. »Dabei wollen wir ganz gezielt neben den Lehrkräften die Akteure ansprechen, die für die Erstellung, Bewertung und Genehmigung von Schulbüchern und Unterrichtsmaterialen verantwortlich sind.«

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch, nahm ebenfalls Stellung: »Mit der Einrichtung der gemeinsamen Arbeitsgruppe setzt die Kultusministerkonferenz ihre langjährige enge Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland fort und richtet den Fokus nun auf Schulbücher und Unterrichtsmaterialien. Noch immer finden sich dort Darstellungen des Judentums und verwandter Themen, die Vorurteile und Stereotype bedienen«, sagte die Präsidentin. Dies solle nun geändert werden.

Dr. Ilas Körner-Wellershaus, der Vorsitzende des Verbandes Bildungsmedien e. V., hob die Bedeutung eines differenzierten Bildes »zum Judentum, seiner Geschichte und zu jüdischem Leben und Glauben in der Gegenwart« hervor, um Stereotypen entgegenwirken zu können. Um dieses Anliegen umzusetzen und ihre Materialien zu verbessern, stünden die Bildungsmedienanbieter im Dialog mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Religion.

Qualitätsanspruch »Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Bildungsmedien inhaltlich und qualitativ abgesichert sind«, erklärte Körner-Wellershaus: »Damit legen die Bildungsmedienanbieter eine wichtige Grundlage, Vorurteilen entgegenzutreten und die Vielfalt des Judentums darzustellen.«

Schon im Jahr 2016 hatten der Zentralrat und die Kultusministerkonferenz die Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule diskutiert und eine Erklärung verabschiedet, in der es hieß, man werde sich gemeinsam dafür einsetzen, dass das Judentum in seiner Vielfalt im schulischen Alltag sichtbar gemacht werde. Die morgige Tagung der Arbeitsgruppe »Judentum in Bildungsmedien« ist der nächste Schritt. ja

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025