Berlin

Zentralrat warnt vor muslimischem Judenhass und Rechtsextremen

Foto: picture alliance / Hauke-Christian Dittrich

Juden in Deutschland müssen aus Sicht von Interessenvertretern besser staatlich geschützt werden. »Der deutsche Staat will jüdisches Leben schützen, aber es gelingt ihm offenbar nicht«, sagte ein Sprecher des Zentralrats der Juden in Deutschland der Düsseldorfer »Rheinischen Post«.

Der Zentralrat äußerte sich mit Blick auf eine vergangene Woche vorgestellte Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte unter 8000 Juden aus 13 EU-Ländern. Demnach meinen 80 Prozent, dass der Antisemitismus in Europa in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat.

In Deutschland liege der Wert mit 86 Prozent sogar am höchsten unter allen befragten Ländern. 43 Prozent der Befragten in Deutschland gaben zudem an, im vergangenen Jahr selbst Opfer von antisemitischer Belästigung geworden zu sein; auch dies höher als der EU-Durchschnitt von 37 Prozent.

»Bittere Erkenntnis«

»Diese bittere Erkenntnis darf uns nicht lähmen. Wir müssen ohne Scheuklappen gegen muslimischen Antisemitismus, der in Folge von Migration steigt, vorgehen und wir müssen noch stärker die große Bedrohung des rechtsextremen Antisemitismus in den Blick nehmen«, betonte der Zentralratssprecher.

Ähnlich äußerte sich der Antisemitismusbeauftragte des Bundes, Felix Klein. Die Ergebnisse der Umfrage seien alarmierend, sagte er der Zeitung. »Besonders schwer wiegt dabei, dass 86 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Antisemitismus in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe und dies noch vor dem schrecklichen Terrorangriff vom 7. Oktober und seinen Folgen angegeben wurde.« kna

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert

Jerusalem/Düsseldorf

Yad Vashem will beim Standort in Deutschland eine schnelle Entscheidung

In Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Sachsen soll erstmals außerhalb Israels ein Bildungszentrum zum Holocaust entstehen. Die Entscheidung soll zügig fallen

 02.11.2025 Aktualisiert

Düsseldorf

Wolfgang Rolshoven mit Josef-Neuberger-Medaille geehrt

Mit der Auszeichnung würdigte die Jüdische Gemeinde Rolshovens jahrzehntelanges Engagement für jüdisches Leben und seinen entschlossenen Einsatz gegen Judenhass

 31.10.2025

Nürnberg

»Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen«

Kongressabgeordnete aus Washington D.C., Touristen aus China und Geschichtsinteressierte aus Franken: Das Interesse an den Nürnberger Prozessen ist 80 Jahre nach dem Start des historischen Justizereignisses ungebrochen

von Michael Donhauser  31.10.2025

Ankara

Offene Konfrontation zwischen Erdogan und Merz über Israel und Gaza

Eigentlich wollte der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch neue Harmonie in die deutsch-türkischen Beziehungen bringen. Bei einer Pressekonferenz mit mit türkischen Präsidenten kommt es stattdessen zur offenen Konfrontation

von Anne Pollmann, Michael Fischer, Mirjam Schmitt  31.10.2025

Halle

»Hetze gegen Israel«: Rektorin der Uni Halle gibt Fehler zu 

Die Veranstaltung an der (MLU) fand unter dem Titel »Völkermord in Gaza« statt

 30.10.2025