Berlin

Zentralrat der Juden fordert Verbot der Hisbollah

Hisbollah-Anhänger beim antisemitischen Al Quds-Marsch in Berlin (2015) Foto: dpa

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat ein Verbot der Schiitenmiliz Hisbollah gefordert. Es sei überfällig, die Hisbollah auch in Deutschland als Terrororganisation einzustufen und zu verbieten.

»In den Niederlanden und Großbritannien ist dies bereits geschehen. Vom Iran großzügig finanziert, stellt die Hisbollah in ihrer Gänze eine Bedrohung für die gesamte Welt dar«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. »Eine Fortsetzung der Unterscheidung zwischen ihren einzelnen Flügeln wäre fahrlässig und sollte daher schnellstens berichtigt werden.«

Schuster äußert zudem sein Unverständnis, dass der antisemitische Al-Quds-Tag immer noch erlaubt ist.

JERUSALEM Darüber hinaus äußerte der Zentralrat der Juden sein Unverständnis, dass der antisemitische Al-Quds-Tag von den Behörden nicht verboten wird. »Bei der Al-Quds-Demonstration wird nichts anderes transportiert als Antisemitismus und Israel-Hass«, stellte Josef Schuster klar. Bei der islamistischen Propagandaveranstaltung gegen Israel werde für eine Eroberung Jerusalems und die Vernichtung Israels demonstriert. Das iranische Mullah-Regime werde gepriesen.

»Uns ist es unverständlich, dass diese Demo Jahr für Jahr genehmigt wird«, sagte Schuster. »Sollte sich die Veranstaltung auch in diesem Jahr nicht verhindern lassen, erwarten wir strikte Auflagen sowie die konsequente Ahndung bei Verstößen.« Zudem hoffe er, dass am Samstag viele Menschen zur Gegendemonstration kommen, um zu zeigen, dass Antisemitismus und der Hass auf Israel keinen Platz in Deutschlands Hauptstadt haben.

HINTERGRUND »Al Quds« ist die arabische Bezeichnung für Jerusalem. Der »Quds‐Tag« wurde 1979 vom iranischen Revolutionsführer Ayatollah Khomeini ausgerufen und soll den arabischen Anspruch auf ganz Jerusalem untermauern.

Die Kundgebung findet seit 1996 jährlich auch in Berlin statt. An diesem Tag versammeln sich in der Hauptstadt traditionellerweise unter anderen Hamas‐ und Hisbollah‐Sympathisanten, Neonazis und Anhänger von Verschwörungstheorien. Er findet in der Regel am Ende des Ramadans statt.  ja

Arlington (Virginia)

USA genehmigen Milliardenauftrag: Neue F-15-Kampfjets für Israel

Der Vertrag umfasst die Entwicklung, Integration, Erprobung, Produktion und Lieferung von zunächst 25 neuen Maschinen

 30.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Meinung

Für mich ist es Nowy God – und warum ich ihn feiere

Das Neujahrsfest hat mit dem Judentum eigentlich nichts zu tun. Trotzdem habe ich warme Erinnerungen an diesen säkularen Feiertag

von Jan Feldmann  30.12.2025

London

Vorwurf gegen Facebook: Beiträge feiern Mord an Juden und bleiben online

»Die Beiträge, die den Anschlag von Bondi feiern, sind schlicht widerwärtig«, sagt Dave Rich von der jüdischen Organisation CST in England

 30.12.2025

Berlin

Tagung »Digitale Horizonte«: Wie sich Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter wandelt

Wie verändert die Digitalisierung das kollektive Erinnern? Welche Chancen eröffnen neue Technologien – und wo liegen ihre Grenzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Konferenz

 30.12.2025

Deutschland

Shahak Shapira »superverbittert« über Antisemitismus

Shahak Shapira spricht offen über seinen Frust angesichts von Antisemitismus in Deutschland – und wie er mit politischer Comedy darauf reagiert

 29.12.2025

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Kommentar

Wer Glaubenssymbole angreift, will Gläubige angreifen

Egal ob abgerissene Mesusot, beschmierte Moscheen oder verwüstete Kirchen: Politik und Religion werden zurzeit wieder zu einem hochexplosiven Gemisch. Dabei sollte man beides streng trennen

 29.12.2025