Brandenburg

Zentralrat der Juden: Beauftragter ist guter Seismograph

Ein Davidstern ist am Gebäude des neuen Synagogenzentrums Potsdam zu sehen. Foto: picture alliance/dpa

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hält die Einrichtung eines Antisemitismusbeauftragten in Brandenburg für wichtig im Kampf gegen Judenhass. »Es hat sich gezeigt, dass Antisemitismusbeauftragte ein guter Seismograph in die Gesellschaft für die Politik sind«, sagte ein Sprecher des Zentralrats der Deutschen Presse-Agentur.

»Es ist gut, dass das Land Brandenburg diese Position nun besetzt hat.« Der Brandenburger Landtag wird voraussichtlich am Mittwoch den ersten Antisemitismusbeauftragten wählen. Die meisten Länder haben eine solche Stelle bereits.

Der einzige Kandidat für das Amt ist der Linke-Abgeordnete Andreas Büttner. Der Zentralrat hält die Entscheidung für richtig: »Mit Andreas Büttner wird ein erfahrener Landespolitiker und Freund des jüdischen Lebens einen wichtigen Beitrag zur Antisemitismusbekämpfung in Brandenburg beitragen«, sagte der Sprecher.

Lesen Sie auch

Vereidigung am Donnerstag

Büttner soll am Donnerstag vereidigt werden. Der Vorsitzende des Freundeskreises Israel im Landtag hatte sich unter mehr als 30 Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt.

Der Beauftragte soll Ansprechpartner für Juden sowie für die Belange jüdischer Gruppen sein - auch bei mutmaßlich antisemitischen Vorfällen. Die Stelle soll auch den Dialog unter den Religionen fördern.

Die Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen sowie die Linksfraktion und die Gruppe der Freien Wähler hatten sich auf Büttner verständigt. In die Suche waren auch die jüdischen Gemeinden eingebunden. Die AfD-Fraktion wendet sich gegen die Einrichtung des Beauftragten. In Brandenburg leben rund 2000 Jüdinnen und Juden. dpa

Deutschland

Shahak Shapira »superverbittert« über Antisemitismus

Shahak Shapira spricht offen über seinen Frust angesichts von Antisemitismus in Deutschland – und wie er mit politischer Comedy darauf reagiert

 29.12.2025

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Kommentar

Wer Glaubenssymbole angreift, will Gläubige angreifen

Egal ob abgerissene Mesusot, beschmierte Moscheen oder verwüstete Kirchen: Politik und Religion werden zurzeit wieder zu einem hochexplosiven Gemisch. Dabei sollte man beides streng trennen

 29.12.2025

Großbritannien

Freigelassener Demokratie-Aktivist rief zum Mord an »Zionisten« auf

Der Brite Alaa Abdel Fattah galt als Held der ägyptischen Demokratiebewegung. Doch nach seiner Freilassung und Ankunft in London kamen judenfeindliche Tweets ans Licht. Jetzt wird seine Abschiebung gefordert

von Christoph Meyer, Johannes Sadek  29.12.2025

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025