Berlin

»Wir werden keine Option ausschließen«

Yakov Hadas-Handelsman Foto: Marco Limberg

Israel wolle keine Bodenoffensive im Gazastreifen, sei aber auf alle Möglichkeiten vorbereitet. Das sagte Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, am Freitag vor Journalisten in Berlin. »Wenn es notwendig wird, werden wir keine Option ausschließen. Wir müssen sicherstellen, dass von Gaza keine Raketen mehr auf Israel abgeschossen werden.«

Es dürfe sich nicht, wie nach früheren Militäroperationen, wiederholen, dass zwar die Infrastruktur der Hamas geschwächt werde, die Terrororganisation aber einige Monate oder Jahre nach einem Waffenstillstand erneut zuschlage. »Jedes Mal wird es gefährlicher. Die Reichweite der Raketen nimmt immer weiter zu«, so Hadas-Handelsman. Diesmal müsse man sicher sein, dass die Hamas zukünftig keine Bedrohung mehr für Israel darstelle: »Wir wollen erreichen, dass beide Seiten nicht mehr aufeinander schießen, aber auch, dass eine entscheidende Lösung gefunden wird.«

Zurückhaltung Man habe anfangs mit viel Zurückhaltung reagiert. Nach der Intensivierung des Beschusses aus dem Gazastreifen habe die Regierung in Jerusalem »gewarnt und gewartet«, sagte der Botschafter. Dies sei in Israel vielfach kritisiert worden. Inzwischen handle man entschlossen und erwarte, »dass uns diesmal die internationale Gemeinschaft besser versteht«.

Hadas-Handelsmann betonte, dass Israel bei der derzeitigen Militäroffensive alles unternehme, um zivile Opfer zu vermeiden. Diese Bemühungen würden jedoch erschwert, da die Hamas Waffenvorräte in Wohnhäusern angelegt habe und die Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde missbrauche. Zudem halte sich die Hamas-Führung in unterirdischen Verstecken, zum Beispiel unter einem Krankenhaus, auf.

Der Botschafter kam auch auf eventuelle Vermittlungsversuche zu sprechen, die es sicher geben werde, auch wenn noch nicht klar sei, welche Seite sie initiieren werde. »Die gute Nachricht ist: Es wird besser werden. Die schlechte Nachricht ist, dass es davor erst schlechter werden wird«, sagte Hadas-Handelsman abschließend. ja

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 25.11.2025

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Berlin

RIAS: Polizei erfasst antisemitische Taten lückenhaft

Der Bundesverband sagt, es gebe strukturelle Probleme, Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen und ein insgesamt unzureichendes Bild antisemitischer Hasskriminalität in den offiziellen Statistiken

 25.11.2025