Berlin

»Wir stehen an der Seite Israels«

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak Foto: imago/Emmanuele Contini

Herr Ziemiak, Sie haben am Mittwoch vor dem Konrad-Adenauer-Haus die israelische Fahne hochgezogen, nun wurde sie von Unbekannten entwendet. Hängt dort inzwischen wieder eine neue Flagge?
Ja, wir haben sie am Donnerstag umgehend ersetzt. Wir haben die Flagge vor dem Konrad-Adenauer-Haus aus Solidarität mit dem Staat Israel und den Opfern der terroristischen Raketen-Angriffe gehisst. Man kann uns zwar die Flagge nehmen, aber nicht unsere Haltung!

Österreichs Bundeskanzler Kurz hat heute die israelische Flagge als Zeichen der Solidarität auf dem Dach des Wiener Bundeskanzleramts gehisst. Wissen Sie etwas über ähnliche Gesten der deutschen Bundesregierung?
Dazu kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Ich sage Ihnen aber auch ganz klar: Ich begrüße jedes Zeichen der Solidarität mit Israel. Unser Vorsitzender Armin Laschet hat da klare Worte gefunden: Unsere Solidarität gehört in diesen Stunden den Bürgerinnen und Bürgern Israels. Und auch die Bundeskanzlerin war deutlich: Sie hat den Raketenbeschuss durch die Hamas als Terrorangriffe bezeichnet, die durch nichts zu rechtfertigen seien. Unser Bekenntnis gilt Tag für Tag: Nie wieder Gewalt und Hass gegen Jüdinnen und Juden. Wir stehen an der Seite Israels.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Immer wieder wird betont, dass Israels Sicherheit zur Staatsräson Deutschlands zählt. Wie drückt sich das in diesen Tagen aus?
Die Sicherheit Israels ist unverhandelbarer Teil der deutschen Staatsräson. Deswegen stehen wir in aller Deutlichkeit und mit aller Konsequenz zu Israels Recht auf Selbstverteidigung.

In Gelsenkirchen, Bonn, Münster und anderen Städten sind Synagogen Ziel von antisemitischen Protesten gegen Israel. Wie bewerten Sie das?
Wer mit der Politik der türkischen Regierung nicht einverstanden ist, demonstriert doch vor der Botschaft der Republik Türkei. Kein vernünftiger Mensch würde sich vor eine Moschee stellen und die Gläubigen auf dem Weg zum Gebet beschimpfen – auch wenn die Türkei ein mehrheitlich muslimisches Land ist. Deshalb ist das, was wir vor Synagogen in den letzten Tagen gesehen haben, kein Ausdruck von Kritik an der Politik der israelischen Regierung, sondern purer Antisemitismus. Das sind Angriffe, gegen jüdisches Leben in Deutschland. Dieser Antisemitismus muss mit allen Mitteln unseres Rechtsstaates geahndet und bestraft werden. Für Judenhass darf in Deutschland kein Platz sein.

In Deutschland gab es Diskussionen, ob die Hamas als Terrororganisation einzustufen ist. Ist es jetzt nicht an der Zeit, drastischer gegen diese Gruppe vorzugehen?
Die Hamas ist eine terroristische Organisation. Daran gibt es keinen Zweifel. Sie hat kein Interesse an Frieden im Nahen Osten und handelt nicht im Interesse der Palästinenserinnen und Palästinenser. Deswegen halte ich die Debatte auch für fehlgeleitet. Wer Frieden im Nahen Osten möchte, wer das Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung verfolgt, muss sehen, dass das mit der Hamas nicht geht.    

Das Interview mit dem CDU-Generalsekretär führte David Kauschke.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsman  17.12.2025

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025