Fußball

Wegen Hass-Postings: Shon Weissmans Wechsel zu Fortuna geplatzt

Der israelische Stürmer Shon Weissman sollte eigentlich vom FC Granada zu Fortuna Düsseldorf wechseln Foto: picture alliance / NurPhoto

Fußball

Wegen Hass-Postings: Shon Weissmans Wechsel zu Fortuna geplatzt

Der Israeli hatte nach dem 7. Oktober 2023 gefordert, Gaza auszulöschen

 05.08.2025 16:45 Uhr Aktualisiert

Eigentlich sollte der israelische Stürmer Shon Weissman vom FC Granada zu Fortuna Düsseldorf wechseln. Doch wie »Bild« berichtet, hat sich Fortuna entschieden, den Wechsel des 29-Jährigen abzublasen. Zu groß war der Protest der Fans und Weissmans Entschuldigung wohl zu unglaubwürdig.

Denn: Weissmann hatte nach den Massakern der Hamas vom 7. Oktober 2023 in sozialen Medien gefordert, »Gaza auszulöschen« und »200 Tonnen Bomben darauf abzuwerfen«, wie »Bild« berichtet. Der Spieler habe auch Posts mit Formulierungen geliked wie: »Es gibt keine Unschuldigen, sie müssen nicht vor dem Beschuss gewarnt werden, sondern löschen Sie einfach Gaza aus.«

Entschuldigung des Stürmers für Fortuna unglaubwürdig

Dem Blatt zufolge seien die Social-Media-Posts bereits Thema bei den Transfer-Verhandlungen zwischen Fortuna Düsseldorf und Shon Weissman gewesen. Der Fußballer habe damals versichert, aus dem Affekt gehandelt zu haben und soll sein Verhalten als Fehler bezeichnet haben. Der Verein veröffentlichte sogar eine Entschuldigung Weissmans.

Doch Fans protestierten dennoch wegen der Hass-Postings gegen den Wechsel des Israelis, starteten sogar Petitionen. Daraufhin soll Fortuna das Verhalten von Shon Weissman in den sozialen Medien rekonstruiert und herausgefunden haben, dass er sogar weit nach dem 7. Oktober hasserfüllte Postings geliket habe. Damit schien Weissmans Entschuldigung, aus dem Affekt gehandelt zu haben, unglaubwürdig.

Weissman reagiert auf Kritik

Wenige Stunden nachdem, die Neuigkeit bekannt wurde, wehrte sich Shon Weissman ausführlich auf seinem Instagram-Account gegen die Kritik. »Ich bin der Sohn einer Nation, die noch immer über den Horror des 7. Oktober trauert«, schrieb der Fußballer. Der Tag sei immer noch eine offene Wunde. »Es ist sowohl möglich als auch notwendig, gegen das Leid unschuldiger Menschen auf beiden zu sein, aber ich werde es nicht zulassen, als jemand dargestellt zu werden, der für Hass wirbt«, so Weissman weiter.

Dass er die Auslöschung des Gazastreifens gefordert hat, bedauerte der Spieler mit keinem Wort. Stattdessen betonte er seine Loyalität für Israel: »Am Ende des Tages wird eine Person immer zu seinem Land stehen, egal was passiert. Kein Außenstehender kann wirklich verstehen, was wir durchgemacht haben. Loyalität steht nicht zur Debatte. Besonders nicht dann, wenn dein Volk noch immer seine Toten begräbt.« ja

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  07.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025

Terrorismus

Nach Hamas-Festnahme: Waffenfund in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz stellte fünf Faustfeuerwaffen und zehn Magazine sicher

 06.11.2025