Fernsehen

Wagenknecht hatte Kontakt zu Initiator des AfD-Geheimtreffens

Foto: picture alliance / PIC ONE

Die Politikerin Sahra Wagenknecht hatte nach eigenen Angaben mehrmals Kontakt zu Gernot Mörig, einem rechtsextremen Zahnarzt und Veranstalter des Potsdamer Treffens radikaler Rechter, ohne dessen politischen Hintergrund zu kennen. »Der hat mir nette Mails geschrieben«, sagte Wagenknecht am Mittwochabend in der ZDF-Sendung »Markus Lanz«. »Der hat mir vor Jahren mal ein Abendessen mit einem linken deutschen Kabarettisten vermittelt. Also das heißt, ich war überhaupt nicht bösgläubig, dass der aus der rechten Szene kommt.« Dies sei »so 2014, 2013« gewesen. Laut Wagenknecht war der Mann dann auch bei dem Essen mit ihr und dem Kabarettisten in einem Restaurant dabei.

»Ich will damit nur sagen: Diese Leute sind offenbar sehr umtriebig in dem Versuch, irgendwie an alle Richtungen Kontakte zu knüpfen«, sagte die frühere Linken-Politikerin, die vor kurzem ihre neue Partei BSW gegründet hat. Der letzte Kontakt sei mindestens Monate her, »eher Jahre«.

Gernot Mörig ist ehemaligen Zahnarzt aus Düsseldorf, der nach Angaben des Medienhauses Correctiv auf Nachfrage bestätigt hatte, dass er »alleiniger Veranstalter« des Treffens in einer Potsdamer Villa gewesen sei. Correctiv hatte in der vergangenen Woche über das bis dahin nicht bekannte Treffen vom 25. November 2023 berichtet, bei dem Rechtsradikale mit Politikern von AfD und CDU zusammengekommen waren. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, sprach dort nach eigenen Angaben über »Remigration«. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

Wagenknecht erzählte, der Mann habe sich immer mal wieder bei ihr gemeldet »so auf der Ebene: Och sie haben ja gerade in der Talkshow ’ne gute Figur gemacht oder Sie haben ’ne schöne Rede im Bundestag gehalten. Und dann hab ich mich bedankt und das war’s.«

Die Politikerin betonte, sie habe bei ihrem Kontakt zu dem Mann »nicht im Traum auf rechtsradikale Hintergründe schließen« können. »Ich mein‹, jetzt werd ich mit diesem Mann keinerlei Kontakte mehr haben. Aber wenn jemand sich so einführt, wenn jemand auf so ’ne Art Kontakt aufnimmt, dann erreicht er natürlich, dass man überhaupt nicht drüber nachdenkt, dass das ein Rechter ist.« dpa/ja

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025

Bergen-Belsen

Die Lebenden und die Toten

Das Lager war ein Ort des Sterbens, doch hier wurden auch Menschen geboren. Überlebende, Angehörige und sogenannte DP-Babys trafen sich nun zum gemeinsamen Gedenken. Unsere Autorin war dabei

von Amie Liebowitz  30.04.2025

Joshua Schultheis

Lieber Friedrich Merz!

Der künftige Kanzler steht vor einer historischen Aufgabe im Umgang mit den Juden und mit Israel. Unser Autor hat ihm einen Brief geschrieben

von Joshua Schultheis  30.04.2025

Prozess

Terror-Unterstützerin kommt mit Verwarnung davon

Aitak Barani hatte kurz nach dem 7. Oktober 2023 die Massaker der Hamas als »gelungene Widerstandsaktion« bezeichnet. Dafür bekam sie vom Amtsgericht Frankfurt eine Geldstrafe - die sie aber vorerst nicht zahlen muss

 30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Den Haag

USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagt der Rechtsvertreter aus Washington D.C.

 30.04.2025

Regierung

Mit Davidstern ins Kabinett

Karin Prien wird Deutschlands erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln. Erst seit wenigen Jahren spricht die CDU-Politikerin öffentlich über ihre Familiengeschichte

von Michael Thaidigsmann  30.04.2025