Den Haag

USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag Foto: picture alliance / ANP

Die USA haben Israels Blockade humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gerechtfertigt. Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagte der Rechtsvertreter vom US-Außenministerium, Josh Simmons, vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag.

»Die USA unterstützen die Lieferung von humanitären Gütern, aber mit der Garantie, dass das nicht von einer terroristischen Organisation missbraucht wird«, so Simmons.

Das Vorgehen Israels im Gazastreifen steht im Fokus einer Anhörung vor dem Gerichtshof in Den Haag. Das höchste UN-Gericht soll ein Gutachten erstellen zu einer angeblichen rechtlichen Verpflichtung Israels, die humanitäre Hilfe für palästinensische Bürger »sicherzustellen und zu erleichtern«.

Finanzierung des Terrors

Dabei geht es auch um das israelische Arbeitsverbot für das von der Terrororganisation Hamas unterwanderte UN-Hilfswerk für Palästinenser UNRWA.

Lesen Sie auch

Seit dem 2. März blockiert Israel die Lieferung von Waren und Hilfsgütern für die rund 2,1 Millionen Einwohner des auch von Ägypten abgeriegelten Gazastreifens. Israel begründet dies damit, dass die Hamas Hilfsgüter gewaltsam abgreife, sie zu hohen Preisen an die Einwohner verkaufe und den fortgesetzten Terror auf diese Weise finanziere.

Die Hamas hält weiterhin 59 Geiseln, von denen 35 bereits tot sind. Israel will Hilfsgüter erst wieder zulassen, sobald die Hamas alle Geiseln freilässt.

Mit Beschuldigungen überzogen

Vertreter der UN und der Palästinenser sowie anderer Staaten halten Israel vor, gegen internationales Recht zu verstoßen. Seit Beginn des Krieges, in den Israel hineingezogen wurde, wird der jüdische Staat mit Beschuldigungen überzogen.

Gut 40 Staaten beteiligen sich an der auf fünf Tage angesetzten Anhörung. Israel ist nicht vertreten, hatte aber eine schriftliche Stellungnahme abgegeben.

Bis zur Veröffentlichung des Gutachtens könnten Monate vergehen. Ein Gutachten des UN-Gerichts ist zwar rechtlich nicht bindend, doch kann es den internationalen Druck auf Israel weiter erhöhen. dpa/ja

Weimar

Gedenkstätte Buchenwald erinnert an homosexuelle NS-Opfer

In dem ehemaligen Konzentrationslager ist am Sonntag an die homosexuellen Männer erinnert worden, die während der NS-Diktatur dort eingesperrt und ermordet wurden. Auch nach der NS-Diktatur erlebten die Überlebenden in Deutschland Diskriminierung

 26.10.2025

Terrorismus

Mossad: Iranischer Kommandeur plante auch Anschläge in Berlin

Israels Auslandsgeheimdienst nennt einen ranghohen iranischen Kommandeur als mutmaßlichen Hintermann vereitelter Anschläge in mehreren Ländern - darunter auch Deutschland

 26.10.2025

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Meinung

Die Kälte der »Sozialreform«

Für die Haushaltslücken lässt die Bundesregierung wieder einmal die Schwächsten der Gesellschaft büßen. Jüdische Rentnerinnen und Rentner werden besonders hart getroffen

von Günter Jek  26.10.2025

Zeitdokument

Erstmals Fotos von NS-Deportation aus Hamburg entdeckt

Bislang galten sie als Aufnahmen einer Bomben-Evakuierung. Nun ist klar: Drei historische Fotos zeigen eine NS-Deportation von mehr als 1.000 Juden aus Hamburg. Forscher haben sie erstmals eindeutig identifiziert

 26.10.2025

Wien

Österreichs Kanzler klar für Teilnahme Israels am ESC

Im Mai 2026 soll der 70. Eurovision Song Contest in Wien stattfinden. Doch einige Staaten wie Spanien, die Niederlande und Irland haben im Fall eines israelischen Auftritts mit Boykott gedroht. Was sagt Österreichs Kanzler?

 26.10.2025

Frankfurt am Main

Israelfeindliche Aktivisten bedrohen Uni-Präsidenten

Der Präsident der Goethe-Universität hatte eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tel Aviv unterzeichnet und geriet deshalb ins Visier der Aktivisten. Es ist nicht der erste Skandal auf dem Campus

 24.10.2025

Berlin

Gratis-Falafel: Restaurant »Kanaan« reagiert auf Vorfall im »K-Fetisch«

Die Aktion dauert bis 16.00 Uhr an. Es sei ein »Friedenszeichen in Zeiten des Hasses«, sagen die Betreiber

 24.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  24.10.2025