Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington D.C. hat die US-Justiz den mutmaßlichen Täter nun auch wegen Hassverbrechen angeklagt. Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, wird dem 29-jährigen Elias Rodriguez vorgeworfen, die Tat aus Hass auf die nationale Herkunft der Opfer begangen zu haben. Die Bundesanklage enthält zudem Hinweise, die eine spätere Forderung nach der Todesstrafe ermöglichen würden.
Rodriguez hatte am 21. Mai 2025 den 30-jährigen Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky und dessen amerikanische Lebensgefährtin Sarah Lynn Milgrim (26) vor dem Capital Jewish Museum erschossen. Beide arbeiteten für die israelische Botschaft in Washington. Sie gehörten zu den Gästen einer Abendveranstaltung für junge Diplomaten und Berufseinsteiger, die vom American Jewish Committee (AJC) organisiert wurde.
Nach seiner Festnahme wurde Rodriguez auf einem Video dabei gefilmt, wie er lautstark »Free Palestine« rief. Ermittler berichten zudem, dass er gegenüber der Polizei erklärte: »Ich tat es für Palästina, ich tat es für Gaza.«
In der nun erweiterten Anklage durch eine Bundesjury wird dem Tatverdächtigen zur Last gelegt, die Opfer gezielt wegen ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen israelischen Herkunft angegriffen zu haben. Die Bundesanklage ersetzt nicht die bereits erhobenen Vorwürfe wegen Mordes ersten Grades und der Tötung eines ausländischen Beamten, sondern ergänzt diese um den Vorwurf eines tödlichen Hassverbrechens.
Die Staatsanwaltschaft wird in diesem Zusammenhang auch beweisen müssen, dass antisemitische Motive eine entscheidende Rolle gespielt haben. Darüber hinaus werfen die Behörden Rodriguez vor, in der Vergangenheit durch extremistische und gewaltverherrlichende Beiträge im Internet aufgefallen zu sein. In einem dieser Beiträge soll er sogar gefordert haben, alle Israelis über 18 Jahren »auszurotten«.
Die aktuelle Entwicklung erfolgt kurz vor einem weiteren Gerichtstermin im Verfahren gegen Rodriguez. Die Aufnahme der Hassverbrechen-Anklage auf Bundesebene gilt als bedeutender Schritt.
Sollte das Justizministerium entscheiden, die besonderen Umstände der Tat geltend zu machen, könnte dies den Weg für ein Verfahren mit möglicher Todesstrafe ebnen – ein in den USA seltenes, aber rechtlich vorgesehenes Mittel bei besonders schweren Verbrechen mit politisch oder rassistisch motiviertem Hintergrund. im