Washington D.C./Jerusalem

US-Regierung: Ben-Gvirs Besuch auf Tempelberg »inakzeptabel«

Der rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir besuchte auch im August 2024 demonstrativ den Tempelberg. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die US-Regierung hat den Besuch von Israels rechtsextremem Polizeiminister Itamar Ben-Gvir auf dem Tempelberg scharf verurteilt.

»Lassen Sie mich klar und deutlich sagen, dass die Vereinigten Staaten fest für die Bewahrung des historischen Status quo in Bezug auf die heiligen Stätten in Jerusalem eintreten«, sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, auf Nachfrage in Washington. »Jede einseitige Aktion, die diesen Status quo gefährdet, ist inakzeptabel.«

Patel erklärte, man achte in den USA »sehr genau« auf Handlungen, die »zu größerer Unsicherheit und Instabilität in der Region beitragen«. Ben-Gvirs Aktion falle darunter und lenke davon ab, die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg »über die Ziellinie« zu bringen sowie schlussendlich eine Zweistaatenlösung zu erreichen.

Zwei Tempel

»Wir wissen, wie wichtig die heilige Stätte ist«, sagte Patel. »Wir fordern daher alle Seiten auf, den Status quo zu respektieren.«

Ben-Gvir hatte zuvor mit seinem Besuch der drittheiligsten Stätte im Islam provoziert und dort gefordert, jüdisches Gebet an dem Ort zuzulassen. Der Ort ist auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Kritik an dem Besuch kam unter anderem von einem UN-Sprecher, aus Ägypten und Jordanien, aber auch von Israels Oppositionsführer Jair Lapid. Das französische Außenministerium teilte ebenfalls mit, man verurteile den Besuch. »Diese neue Provokation ist inakzeptabel.« Die israelische Regierung müsse alles tun, damit der historische Status quo respektiert werde.

Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte nach dem Besuch Ben-Gvirs mit, dass Israels Politik sich diesbezüglich nicht geändert habe. dpa

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025