Halle-Attentat

Urteilsverkündung noch im Dezember erwartet

Die Tür der Synagoge in Halle nach dem Anschlag eines Rechtsextremisten am 9. Oktober 2019 Foto: Stephan Pramme

Im Prozess um den rechtsterroristischen Anschlag auf die Synagoge von Halle im vergangenen Jahr soll voraussichtlich am 22. Dezember das Urteil verkündet werden.

Das teilte das Oberlandesgericht (OLG) Naumburg am Montag mit. Demnach rechnet es mit sechs weiteren Prozesstagen. Laut OLG-Plan sollen am Dienstag, Mittwoch und dem Dienstag kommender Woche die Vertreter der Nebenklage ihre Schlussvorträge halten.

Insgesamt gibt es in dem Verfahren 43 Nebenklägerinnen und Nebenkläger, darunter Besucher der Jom-Kippur-Feier in der Synagoge am 9. Oktober 2019 und der Besitzer des Kiez-Döners, in dessen Imbiss der Täter den 20-jährigen Kevin S. erschossen hatte.

Wie lange die Schlussvorträge der Nebenklage dauern, ist schwer einzuschätzen. Überlebende und Hinterbliebene haben sich der Nebenklage angeschlossen; sie werden im Prozess von 21 Anwälten vertreten. Jeder von ihnen hat das Recht zu plädieren. Bisher verhandelte das Gericht den Fall an 21 Prozesstagen.

bundesanwaltschaft Die weiteren drei Termine sind dann für das Plädoyer der Verteidigung, das letzte Wort des Angeklagten und die Urteilsverkündung vorgesehen. Als Erstes hatte Mitte November die Bundesanwaltschaft plädiert und eine lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung für den Angeklagten sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld beantragt.

Der Prozess läuft seit Juli vor dem OLG Naumburg, aus Platzgründen findet er jedoch in Magdeburg statt.

Der Prozess läuft seit Juli vor dem OLG Naumburg, aus Platzgründen findet er jedoch in Magdeburg statt. Am 9. Oktober 2019 hatte ein Terrorist versucht, 51 Menschen zu töten, die in der Synagoge von Halle Jom Kippur feierten. Er scheiterte an der massiven Tür, erschoss daraufhin eine Passantin, später noch einen jungen Mann in einem Döner-Imbiss und verletzte weitere Menschen. Der 28-jährige Deutsche Stephan B. hat die Taten gestanden und mit antisemitischen, rassistischen Verschwörungstheorien begründet. dpa/epd

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  02.05.2025

Meinung

Noch Zweifel?

Auch vor der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem war ihre antidemokratische Haltung offenkundig. Jetzt muss das Verbotsverfahren gegen die Partei endlich in die Wege geleitet werden

von Monty Ott  02.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Meinung

Israelfeinde gegen Pressefreiheit

Journalisten sind immer häufiger Anfeindungen von »propalästinensischen« Aktivisten ausgesetzt. Das ist auch ein Angriff auf das Fundament unserer Gesellschaft

von Erica Zingher  02.05.2025

Interview

»Deutschlands Vorbildrolle steht radikal infrage«

Oliver von Wrochem über 80 Jahre Kriegsende, eine stärker werdende AfD und NS-Gedenkstätten als gesellschaftspolitische Akteure

von Sebastian Beer  02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Was bedeutet die neue Einstufung für die AfD?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Schritt des Verfassungsschutzes, die gesamte Partei als gesichert rechtsextrem einzustufen

von Anne-Beatrice Clasmann  02.05.2025

Deutschland

Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette und der angebliche »Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung«

Lange lebte die frühere RAF-Terroristin Klette im Untergrund, ehe sie in Berlin verhaftet wurde. Am 1. Mai ist sie in Gedanken wieder in ihrer Kreuzberger Community

 02.05.2025

Josef Schuster

Zentralrat der Juden fordert mehr Klarheit im Umgang mit der AfD

Vertreter der Partei dürften nie »in staatstragende Funktionen gelangen«, so der Zentralratspräsident. Zuvor hatte der Verfassungsschutz die gesamte AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft

 02.05.2025