Frankfurt/Main

Universität verurteilt »Babycaust«-Kampagne

Studentinnen vor dem I.G.-Farben-Haus in Frankfurt am Main, dem Hauptgebäude der Johann Wolfgang Goethe-Universität auf dem Campus Westend Foto: imago/epd

Die Leitung der Goethe-Universität in Frankfurt am Main hat die Kampagne der »Initiative Nie Wieder!« verurteilt, die sich gegen Schwangerschaftsabbrüche ausspricht und solche mit der Schoa gleichsetzt.

Vor einer für Freitagabend geplanten Diskussionsveranstaltung im Studierendenhaus der Universität zum Thema »Legalisierte Unterdrückung. Die verfassungsmäßige Verhinderung des sicheren Schwangerschaftsabbruchs« hatte die Initiative der Abtreibungsgegner per E-Mail einen Aufruf verschickt.

Ärztin Darin werde die bundesweit bekannte Ärztin Kristina Hänel »massiv verunglimpft«, erklärte das Präsidium in einer Pressemitteilung am Freitag. Außerdem würden Hänels persönliche Kontaktdaten veröffentlicht und die Empfänger der Mail aufgefordert, ihr Nachrichten zukommen zu lassen, um so die Diskussionsveranstaltung zu stören, an der Hänel teilnehmen sollte.

Die Website der »Initiative Nie wieder!« firmiert unter dem Namen www.babycaust.de. Auf der Homepage werden direkte Bezüge zum Holocaust hergestellt.

Auf der Homepage der Abtreibungsgegner werden direkte Bezüge zum Holocaust hergestellt.

Dort heißt es wörtlich: »Wir leben in einer demokratischen Diktatur. Wer es heute wagt, die demokratischen Verbrechen öffentlich zu nennen, wird von ›demokratischen‹ Kräften massiv bekämpft! Der Holocaust der Nazis ist der Inbegriff des Grauens im Dritten Reich. Gibt es eine Steigerungsform der grausamen Verbrechen? Ja, es gibt sie. Abtreibung ist MORD, es gibt dafür kein anderes Wort!«

Die Botschaft wird mit zwei Bildern illustriert: eines zeigt das Todeslager Auschwitz, das andere eine Frau beim Schwangerschaftsabbruch. Darunter stehen der Untertitel »damals KZ’s, heute OP’s«.

Stellungnahme In der Stellungnahme der Universität hieß es: »Das Präsidium der Goethe-Universität verurteilt die in einer solchen Namensgebung zum Ausdruck kommende Verharmlosung des Holocaust nachdrücklich, ebenso den in dieser Aktion erkennbaren Versuch der Unterdrückung kritischer und diskursiv gut begründbarer Positionen, wie sie Frau Hänel vertritt.«

Die Goethe-Universität sei »ein Ort des gewaltfreien Diskurses. Der Versuch, Veranstalter und Referentinnen im Vorfeld einzuschüchtern und zu diskreditieren, ist aus Sicht des Präsidiums sowohl mit wissenschaftlichen als auch mit demokratischen Grundwerten unvereinbar«. mth

Interview

»Solange die Hamas nicht entwaffnet ist, sollte kein Cent deutsches Steuergeld nach Gaza fließen«

Der Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter (CDU) über die Entwaffnung der Hamas, den Rüstungsstop der Bundesregierung, einen Staat Palästina und die Zukunft der UNRWA

von Philipp Peyman Engel  15.10.2025

Friedens-Erklärung

»Trump-Erklärung für dauerhaften Frieden und Wohlstand« im Wortlaut

Die Staatschefs der USA, Katars, Ägyptens und der Türkei haben ein Dokument unterzeichnet, das die geltende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas festigen soll. Die Erklärung im Wortlaut

 15.10.2025

Berlin

CDU/CSU will wieder unbeschränkte Rüstungsexporte nach Israel

CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann: Die Lieferbeschränkungen müssen fallen

von Michael Fischer  15.10.2025

Krieg

Trump: Die Hamas muss entwaffnet werden - notfalls mit Gewalt

Erst am Montag hatte US-Präsident Trump gesagt, dass viele Staaten im Nahen Osten die Hamas entwaffnet sehen möchten. Nun macht er klar: Gegebenenfalls auch durch US-Soldaten

 15.10.2025

Potsdam

Kein Parteiausschluss für Antisemitismusbeauftragten Büttner

Warum die Landesschiedskommission einen Ausschluss des Antisemitismusbeauftragten von Brandenburg einstimmig ablehnt – und was seine Israel-Solidarität mit dem Streit in der Linken zu tun hat

 15.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

Kommentar

Europa ist im Nahen Osten bedeutungsloser denn je

Während die USA unter Präsident Donald Trump keinen Zweifel darüber haben aufkommen lassen, wo es steht, hat Europa komplett versagt

von Daniel Neumann  13.10.2025

Gaza

Hamas kündigt Fortsetzung des Terrors gegen Israel an

Die Hamas will Israel weiterhin zerstören und einen islamischen Staat errichten

 13.10.2025 Aktualisiert

Berlin

Merz: »Der Krieg in Gaza ist zu Ende«

Der Kanzler würdigt den 13. Oktober als historischen Tag. Er hofft nun, dass von der Waffenruhe im Gazastreifen auch ein Signal in ein anderes Kriegsgebiet ausgeht

 13.10.2025