Berlin

»Ungerechtfertigt und inakzeptabel«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: ddp images/dapd

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die in einem Offenen Brief von jüdischen Wissenschaftlern und Künstlern formulierten Angriffe gegen den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, als »ungerechtfertigt und inakzeptabel« zurückgewiesen. »Herr Klein wird in einer Weise beschuldigt, die persönlich verletzend und diffamierend ist«, sagte er der Jüdischen Allgemeinen.

Der Beauftragte der Bundesregierung setze sich vehement für das jüdische Leben in Deutschland und gegen Antisemitismus ein, dabei scheue er auch schwierige Themen wie die BDS-Bewegung und den israelbezogenen Antisemitismus nicht, so Schuster weiter. »Das ist ihm hoch anzurechnen. Mit seiner Arbeit leistet Felix Klein einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, der nicht nur für die Juden in Deutschland, sondern für alle wertvoll ist.«

Der Offene Brief »jüdischer Wissenschaftler und Künstler« ist an Bundesinnenminister Horst Seehofer adressiert.

unterzeichner Der Offene Brief »jüdischer Wissenschaftler und Künstler« ist an Bundesinnenminister Horst Seehofer adressiert. Darin rufen die Unterzeichner dazu auf, Felix Klein nach seiner »schändlichen Attacke gegen Prof. Achille Mbembe« abzuberufen.

Hintergrund: Mbembe sollte den Eröffnungsvortrag der inzwischen coronabedingt abgesagten Ruhrtriennale halten. Mbembe vertritt die Auffassung, Israel verhalte sich heute schlimmer als Südafrika zur Zeit der Apartheid. Zudem lesen sich einige Stellen in seinen Schriften so, als betrachte Mbembe den Umgang Israels mit den Palästinensern in gewisser Weise als schlimmer als der Holocaust. Der Philosoph unterzeichnete in der Vergangenheit einen Aufruf zum akademischen Boykott Israels und unterstützt somit die in ihren Handlungen und Zielen antisemitische BDS-Bewegung. Dies hatte Felix Klein kritisiert.

Der Versuch, ihn als Antisemiten hinzustellen, sei unbegründet, unangemessen und beleidigend, heißt es nun in dem Offenen Brief. Klein wende sich auch mit ungerechtfertigten Antisemitismusvorwürfen gegen andere Kritiker der israelischen Regierung und Aktivisten, die gegen Israels Verstöße gegen die Grundrechte der Palästinenser protestieren. Er sei für die ihm übertragenen wichtigen Aufgaben »unqualifiziert und ungeeignet«.

Als Unterzeichner des Briefes werden unter anderem die Soziologin Eva Illouz, der Informatiker David Harel und der Künstler Dani Karavan aufgeführt.  ja

Berlin

Bundesregierung teilt Völkermord-Vorwurf von Amnesty nicht

Eine »klare Absicht zur Ausrottung einer Volksgruppe« sei nicht erkennbar, heißt es

 06.12.2024

Vatikan

Jüdischer Weltkongress: Sorge über Papstwort zu Genozid

Mit seiner Forderung Genozid-Vorwürfe gegen Israel sorgfältig zu prüfen, hatte der Papst kürzlich für Kritik gesorgt. Eine Unterredung im Vatikan.

 06.12.2024

Anschlag auf Synagoge »völlig vorhersebare Entwicklung«

 06.12.2024

Berlin

Ron Prosor rechnet mit Amnesty International ab

Die Organisation verbreite in ihrem Israel-Bericht Narrative und Zahlen der Hamas, so der israelische Botschafter

von Imanuel Marcus  06.12.2024

Würzburg/Berlin

Zentralrat der Juden wirft Amnesty International Terrorrelativierung vor

Die »dämonisierende Verurteilung Israels« sprenge jeden Rahmen, kritisiert der Zentralratspräsident

 06.12.2024

Berlin

Güner Balci: Halb nackt und mit Bauchpiercing auf Hamas-Demo passt nicht

Die Publizistin und Integrationsbeauftragte bescheinigt linken Hamas-Sympathisanten ein schräges Weltbild

 06.12.2024

Sachsen

Unbekannte stehlen Stolperstein in Dresden

Der Staatsschutz ermittelt nun

 05.12.2024

Berlin

Menschenrechtler kritisieren »Allzeithoch des Antisemitismus«

»Das internationale Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit wird massiv verletzt«, sagte der zuständige Beauftragte der Bundesregierung, Frank Schwabe

 05.12.2024

Terror

Italienische Neonazis planten Anschlag auf Giorgia Meloni

Mindestens zwölf Verdächtige wurden festgenommen

 05.12.2024