Libanon

UN-Friedenstruppe schießt israelische Drohne ab

UNFIL-Soldaten im Libanon Foto: picture alliance / Anadolu

Die UN-Friedenstruppe im Libanon hat in einem seltenen Vorfall eine israelische Drohne abgeschossen. Diese sei »auf aggressive Weise« über eine UN-Patrouille im Süden des Landes geflogen, teilte UNIFIL mit. Die UN-Truppen hätten daraufhin »defensive Gegenmaßnahmen ergriffen« und die Drohne am Sonntag abgeschossen. 

Am selben Ort nahe Kafr Kila habe sich später eine israelische Drohne den UN-Truppen genähert und eine Granate abgeworfen, teilte UNIFIL mit. Kurz darauf habe ein israelischer Panzer zudem auf die Friedenstruppen gefeuert. Verletzte habe es nicht gegeben.

Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte, die Drohne sei »zur Aufklärung und routinemäßigen Sammlung von Informationen« im Einsatz gewesen. »Wir bestätigen, dass kein Feuer auf UNIFIL-Truppen gerichtete wurde«, teilte der Sprecher mit. Die Drohne habe keine Bedrohung für die UN-Truppen dargestellt.

Lesen Sie auch

Einen ähnlichen Vorfall hatte es bereits vor einigen Wochen gegeben. Sowohl die Terrororganisation Hisbollah, die Israel ein Jahr lang täglich mit Raketen attackiert hatte und dann weitgehend besiegt worden war, als auch die UNO beschuldigen Israel regelmäßig, die geltende Waffenruhe zu verletzen.

Israel sagt, es greife nur bei Verstößen gegen die Vereinbarung ein. Seit Beginn der Waffenruhe wurden laut der israelischen Armee im Süd-Libanon 330 Hisbollah-Terroristen getötet.

Wie die ebenfalls von Teheran finanzierte Hamas in Gaza muss die Hisbollah im Libanon ihre Waffen laut Abkommen abgeben, weigert sich aber, dem nachzukommen. Die libanesische Armee hat einen Plan für die Entwaffnung der Hisbollah vorgelegt. Ob er umgesetzt werden kann, ist offen. dpa/ja

Rom

Eklat durch NS-Vergleich bei interreligiösem Kongress

Der Dialog zwischen katholischer Kirche und Judentum ist heikel. Wie schwierig das Gespräch sein kann, wurde jetzt bei einem Kongress in Rom schlagartig deutlich. Jüdische Vertreter sprachen von einem Tiefpunkt

von Ludwig Ring-Eifel  27.10.2025

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025

Sydney

Warum ein Neonazi in Australien »Mein Kampf« im Gefängnis lesen darf

Ein Rechtsextremist will im australischen Knast unbedingt Hitler lesen - und hat laut einem Gerichtsbeschluss auch das Recht dazu

 27.10.2025

Terrorismus

Mossad veröffentlicht Namen von »Terror-Kommandeuren«

Auch hierzulande sollen Kommandeure der Quds-Truppe der Islamischen Revolutionsgarden Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant haben. Der Terrorexperte Peter Neumann kritisiert die Haltung Deutschlands

von Michael Thaidigsmann  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

Interview

»Dass da nicht mehr passiert, ist ein ziemlicher Skandal«

Trotz der jüngsten iranischen Anschlagsversuche auf jüdische Einrichtungen pflegt Deutschland einen ängstlichen und viel zu nachgiebigen Umgang mit dem Regime in Teheran, kritisiert der Terrorismusexperte Peter Neumann

von Michael Thaidigsmann  27.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  27.10.2025

Pogromnacht 1938

Wo die Synagogen schon zwei Tage vorher brannten

In Hessen und Sachsen-Anhalt begann die Gewalt gegen Juden schon bevor Goebbels dazu aufrief

 27.10.2025

Israel-Reise

Karin Prien will Yad Vashem besuchen

Die Bildungsministerin trifft auch ihren israelischen Amtskollegen Joav Kisch

 27.10.2025