Judenhass

Twitter-Account von Kanye West wieder freigeschaltet 

Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Der Kurznachrichtendienst Twitter, der seit kurzem X heißt, hat den Account des Rappers Kanye West nach längerer Sperrung wieder freigeschaltet. Der Künstler, der sich mittlerweile Ye nennt, war im Dezember von der Online-Plattform verbannt worden, nachdem er gegen ihre Richtlinien gegen Anstiftung zur Gewalt verstoßen hatte.

Das »Wall Street Journal« berichtete am Samstag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, dem Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk sei versichert worden, dass West die Plattform nicht zur Verbreitung antisemitischer Inhalte oder anderweitig schädlicher Äußerungen nutzen werde.

Das »Wall Street Journal« berichtete unter Berufung auf das Unternehmen auch, dass der Rapper nicht berechtigt sei, sein Konto zu monetarisieren. Zudem würden neben seinen Beiträgen keine Werbeanzeigen geschaltet. West machte von seinen neuen Freiheiten zunächst keinen Gebrauch: Der jüngste Eintrag auf dem Profil des US-Amerikaners stammt - mit Stand Sonntagmittag (MESZ) - von Anfang Dezember 2022.

Im Oktober hatten Instagram und Twitter die Accounts des Rappers zum ersten Mal gesperrt. Musk hob die Sperre nach Übernahme des Kurznachrichtendienstes kurzzeitig auf, suspendierte West dann aber im Dezember erneut, weil der heute 46-Jährige das Bild eines Hakenkreuzes verbreitet haben soll. Sein Account zählt mehr als 31 Millionen Follower.

Nach Einschätzung des Wiesenthal-Zentrums steht der Rapper mit seinen Äußerungen an der Spitze der zehn schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2022. West habe neben ständigen antisemitischen Äußerungen auch seinen enormen Einfluss in sozialen Medien dazu missbraucht, »Hass, Fanatismus und Ignoranz als Waffen einzusetzen«, hieß es in einem im Dezember veröffentlichten Bericht. West habe dazu beigetragen, dass Judenhass Teil des Mainstreams in sozialen Medien geworden sei.

Vatikan

Robert Francis Prevost ist neuer Papst

Er ist der erste Amerikaner in diesem Amt und hat sich den Namen Leo XIV. gegeben

von Philipp Znidar, Sabina Crisan  09.05.2025 Aktualisiert

Gedenken

Steinmeier: »Flüchten wir nicht aus unserer Geschichte«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach bei der Gedenkstunde im Bundestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs über Gefahren für die Demokratie

 08.05.2025

Gericht

AfD rechtsextrem? Verfassungsschutz gibt Stillhaltezusage ab

Damit können die Verfassungsschützer die AfD nicht beobachten, bis das Verwaltungsgericht Köln ein Urteil gefällt hat

 08.05.2025

Kommentar

Die Menschen in Gaza brauchen schnell Hilfe

Eine Demokratie wie Israel sollte sich nicht auf schmutzige Kriegstaktiken wie die Blockade von Hilfsgütern einlassen, auch wenn es sich bei der Hamas um skrupellose, abgrundtief böse Terroristen handelt

von Nils Kottmann  08.05.2025

Kommentar

Ulrike Eifler, die Linkspartei und die Auslöschung Israels

Ein hochrangiges Mitglied der Partei delegitimiert auf X Israel. Die Linke muss sich klar davon distanzieren, wenn sie glaubwürdig für Menschenrechte eintreten will

von Andreas Büttner  08.05.2025

Kommentar

Der Ukraine-Krieg überlagert die Pluralität der Erinnerungen

Die Auffassung, dass jeder nach seiner Fasson dem Zweiten Weltkrieg gedenkt, wurde durch Russlands Einmarsch in die Ukraine zerstört. Lenin- und Roter Stern-Orden jüdischer Veteranen und Veteraninnen und ihre »hundert Gramm« in Erinnerung an die gefallenen Kameraden wirken deplatziert

von Dmitrij Belkin  08.05.2025

Umfrage

80 Jahre Kriegsende – Jeder fünfte Deutsche will mehr Gedenken

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht. Der Zweite Weltkrieg war vorüber. In Berlin und anderswo erinnern die Menschen an die Millionen Opfer. Jüdische Vertreter würdigen die Erinnerungskultur - und warnen zugleich

von Leticia Witte  08.05.2025

Debatte

Schuster: AfD-Regierung wäre für Juden das Signal zur Auswanderung

Die hohen Zustimmungswerte der AfD machen gerade Juden besorgt. Zentralratspräsident Josef Schuster erinnert an die 1930er Jahre: Auch in der NS-Zeit hätten viele Juden lange nicht für möglich gehalten, was dann folgte

von Christoph Schmidt  07.05.2025

Globaler Antisemitismus

J7 beklagen Staatsversagen beim Kampf gegen Judenhass

Ziele sind Einrichtungen wie Synagogen und Schulen - aber auch Menschen. Ein Bericht zeigt erschreckende Zahlen zu Antisemitismus in Deutschland, den USA, Argentinien, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Australien

von Leticia Witte  07.05.2025