TU Berlin

TU-Kanzler spricht von immensem Schaden

Geraldine Rauch, Präsidentin der TU-Berlin, markierte antisemitische »X«-Posts mit »Gefällt mir«-Klicks. Foto: picture alliance/dpa

Nach dem Weiterverbreiten antisemitischer und antiisraelischer Tweets entscheiden die Leitungsgremien der Technischen Universität Berlin ab kommender Woche über den Verbleib von Präsidentin Geraldine Rauch im Amt. Der Kanzler der Hochschule, Lars Oeverdieck, sagte am Freitag im RBB-Inforadio, es gebe Rücktrittsforderungen von außen und innen. Das werde nun in den zuständigen Uni-Gremien diskutiert. Es gehe darum, den Schaden so schnell und so gut wie möglich zu begrenzen. Am Mittwoch kommt der Akademische Senat der TU zusammen.

In einer Erklärung des Präsidiums der TU, dem Oeverdieck angehört, wurde das »Liken« eines »eindeutig antisemitischen« Tweets durch Rauch als »inakzeptabler Fehler« bezeichnet: »An unserer Universität darf dafür kein Platz sein«, heißt es in der Erklärung von Mittwoch.

Rauch hatte sich dafür entschuldigt. Rücktrittsforderungen gegenüber Rauch gab es unter anderem vom Zentralrat der Juden und aus der Berliner CDU.

Oeverdieck sprach von einem »immensen Schaden« und großem Reputationsverlust. Die Stimmung sei natürlich schlecht: »Die Diskussion ist noch längst nicht abgeschlossen.« Mit Blick auf die Entscheidungshoheit der TU sagte Oeverdieck, die Hochschulautonomie sei ein hohes Gut, das nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden sollte.

Die 41-jährige Mathematikerin Rauch ist seit 1. April 2022 Präsidentin der TU Berlin. Laut Grundordnung der TU wählt der Erweiterte Akademische Senat mit seinen 61 Mitgliedern die Hochschulleitung oder wählt diese ab. epd

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025