Nahost

Trump: »Höherer Preis« für Israel

US-Präsident Donald Trump bei seiner Rede im Civic Center von Charleston (West Virginia) Foto: dpa

US-Präsident Donald Trump hat am Dienstagabend (Ortszeit) angekündigt, Israel werde wegen der Entscheidung der USA, ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, »einen höheren Preis« bei Friedensgesprächen mit den Palästinensern bezahlen müssen.

In einer Rede in Charleston (West Virginia) sagte Trump, die Palästinenser würden »etwas sehr Gutes« bei künftigen Verhandlungen bekommen. Konkret wurde der US-Präsident nicht.

entscheidung Erneut verteidigte Trump seine Entscheidung zur Botschaftsverlegung, die im Mai 2018 in die Tat umgesetzt wurde. »Wir haben es (Jerusalem) vom Tisch genommen. Frühere Verhandlungen sind immer an Jerusalem gescheitert. Jetzt muss Israel einen höheren Preis bezahlen, weil es (Jerusalem) nicht mehr auf dem Tisch liegt. Die Palästinenser werden etwas sehr Gutes bekommen, denn sie sind als Nächste dran«, so Trump.

Bisher sind keine Details des mehrfach in Aussicht gestellten Nahost-Friedensplans von Donald Trump bekannt geworden. Ein Zeitplan liegt ebenfalls nicht vor. Nach Trumps Ankündigung von Ende 2017, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, hatten Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde die Gespräche mit Mitgliedern der US-Regierung abgebrochen. ag

Essay

Ausweg Palästina

Große Teile der Linken sind mit der Komplexität der Gegenwart überfordert. Orientierung suchen sie ausgerechnet im Hass auf den jüdischen Staat. Mit progressiver Politik hat das wenig zu tun

von Jessica Ramczik, Monty Ott  13.09.2025

Sachsenhausen

120 Minuten Holocaust

Angesichts des grassierenden Antisemitismus sollen Schüler zum Besuch einer NS-Gedenkstätte verpflichtet werden. Doch was kann eine Führung vor Ort tatsächlich bewirken?

von Mascha Malburg  13.09.2025

Brüssel

»Gegen EU-Grundwerte«: Kommission verurteilt Festival

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission hat den Boykott der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani in die Nähe von Antisemitismus gerückt und scharf verurteilt

von Michael Thaidigsmann  12.09.2025

Belgien

»Ruf unseres Landes beschmutzt«: Premier rügt Gent-Festival

Premier Bart de Wever kritisiert die Leiter eines belgischen Festivals dafür, die Münchner Philharmoniker und ihren Dirigent Lahav Shani ausgeladen zu haben

 12.09.2025

Berlin

Humboldt-Universität will gegen Antisemitismus vorgehen

Präsidentin Julia von Blumenthal sieht ihre Hochschule für künftige Auseinandersetzungen rund um den Nahost-Konflikt gut vorbereitet

von Lukas Philippi  12.09.2025

Kommentar

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  12.09.2025

Nachkriegsjustiz

Verhandlung über Massenmord: Vor 80 Jahren begann der Belsen-Prozess

Fünf Monate nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen erhob ein britisches Militärgericht in Lüneburg Anklage gegen die Täter. In einer Turnhalle begann damit vor 80 Jahren der erste große NS-Kriegsverbrecherprozess in Deutschland

von Karen Miether  12.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat: Ausladung Shanis ist »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025