Nahost

»Tel Aviv und Haifa dem Erdboden gleichmachen«

Eine Langstreckenrakete bei einer Militärparade in Teheran Foto: imago

Ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hat mit einem Angriff auf Tel Aviv und Haifa gedroht, falls die USA den Iran angreifen sollte. »Die USA sollten wissen, dass wir bei einem militärischen Angriff auf uns Tel Aviv und Haifa dem Erdboden gleichmachen würden«, sagte General Jadollah Dschawani, Chef des IRGC-Politbüros, am Montag.

Der Iran habe keine Angst vor den USA, weil das Land sich adäquat verteidigen könne, so der General nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

ANTWORT Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Drohungen zurück. »Wenn diese Regierung den schrecklichen Fehler begeht, zu versuchen, Tel Aviv und Haifa zu zerstören, wird es keinen Erfolg haben«, sagte Netanjahu. »Aber das wird der letzte Geburtstag der Revolution sein, den sie feiern.«

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weist die Drohungen zurück.

Israel ist der Erzfeind Nummer eins des Irans und die Auslöschung Israels und die »Befreiung Palästinas« gehören seit 40 Jahren zur außenpolitischen Doktrin des Landes. Zwar soll diese Feindseligkeit offiziell nur politisch und gegen die israelische Regierung gerichtet sein, aber die Aussagen einer Vielzahl iranischer Politiker, Kleriker und besonders von Generälen der IRGC sind häufig dezidiert antisemitisch.

REICHWEITE Irans Mittelstreckenraketen haben eine Reichweite von rund 2000 Kilometern und könnten daher fast jeden Teil Israels treffen. Die Drohungen der IRGC gegen Israel sind zwar womöglich nicht der Standpunkt der Regierung, reflektieren jedoch die Richtung der Hardliner im Land.

Diese sind gegen Präsident Hassan Ruhanis Politik und hoffen auf seinen Rücktritt, besonders nach dem Ausstieg der USA aus dem Wiener Atomabkommen von 2015.  dpa/ja

Verhandlungen

USA: Die Hamas will keine Waffenruhe

Washington zieht sein Verhandlungsteam aus Doha ab

 24.07.2025

Paris

Frankreich will Palästina im September anerkennen

Präsident Emmanuel Macron hat Mahmud Abbas zugesichert, sein Land werde in ein paar Wochen einen palästinensischen Staat offiziell anerkennen

 24.07.2025

SPD-Nahostpolitik

Sanktionen gegen Israel und kein Wort zur Hamas

Die SPD-Außenpolitiker Mützenich und Ahmetovic verlangen Strafmaßnahmen gegen Israel. Unklar bleibt aber, ob die eigene Fraktion hinter ihren Forderungen steht

von Michael Thaidigsmann  24.07.2025

New York/Washington D.C.

Strafe für Antisemitismus: Columbia zahlt 221 Millionen Dollar

Die Uni weist im Rahmen eines Vergleichs jede juristische Schuld zurück. Sie räumt räumt aber ein, dass jüdische Studenten »schmerzhafte und inakzeptable Erfahrungen« machen mussten

 24.07.2025

Kommentar

Unerwünscht, unsicher: Wie sich Israelis heute in Europa fühlen

Die Angriffe und Übergriffe gegen israelische Touristen mehren sich in Europa. Es steht schlecht um den Kontinent, wenn sich Juden nicht ohne Gefahr in der Öffentlichkeit zeigen können

von Alon David  24.07.2025

Düsseldorf

Die Wunde - 25 Jahre Wehrhahn-Anschlag

Vor 25 Jahren explodiert eine selbst gebaute Bombe. Sie trifft jüdische Einwanderer aus Osteuropa, ein Baby stirbt. Ein Angeklagter wird viele Jahre später freigesprochen

von Frank Christiansen  24.07.2025

Debatte

Vater von Tamir Nimrodi: »Die SPD darf die Geiseln nicht vergessen!«

Alon Nimrodi, dessen Sohn immer noch als Geisel gefangen gehalten wird, befürchtet, dass der internationale Druck auf Israel die Verhandlungen mit den Terroristen der Hamas untergräbt

 24.07.2025

Berlin

Ron Prosor an SPD-Politiker: »Das ist Verrat an den Geiseln«

Im Streit um die Israel-Politik der Bundesregierung schaltet sich der israelische Botschafter ein

 24.07.2025

Faktencheck

Gefälschte Abbildung illustriert erfundene KZ-Geschichte

Mit emotional aufgeladenen KI-Bildern wollen Seiten im Internet ihre Click-Zahlen erhöhen. Doch dafür greifen sie zu zynischen Methoden - indem sie beispielsweise Abbildungen aus Auschwitz fälschen

 24.07.2025