Pressefreiheit

»taz«-Journalist Nicholas Potter warnt vor »Intifada gegen die Presse«

Bei antiisraelischen Veranstaltungen kommt es vermehrt zu Attacken gegen missliebige Journalisten. Foto: picture alliance / Markus C. Hurek

Der von der israelfeindlichen Szene massiv bedrohte Redakteur der Berliner »tageszeitung« (taz), Nicholas Potter, warnt vor den Folgen einer zunehmenden Pressefeindlichkeit in der linken »propalästinensischen« Szene. Meinungsvielfalt, vor allem zum Nahostkonflikt, werde nicht ausgehalten, sondern mit autoritären Methoden aktiv bekämpft, schreibt Potter in der »taz« (Montag). Er spricht von einer »Intifada gegen die Presse«.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 würden Journalisten, deren Berichterstattung »sich als propalästinensisch gerierenden Linken« nicht gefalle, zunehmend zur Zielscheibe, schreibt der Mitherausgeber des 2023 erschienen Buches »Judenhass Underground«. Viele Medienschaffende hierzulande blieben Nahost-Versammlungen längst fern, weil die Lage für sie zu gefährlich geworden sei. Sie würden dort »beschimpft, angespuckt, getreten, geschlagen«.

Lesen Sie auch

Mittlerweile kursiere in der Szene eine Art Feindesliste mit Namen und Adressen von Berliner Journalistinnen und Journalisten. Auch er sei davon betroffen. »Inzwischen kleben Sticker mit meinem Namen und Gesicht an Straßenlaternen, Litfaßsäulen und Ticketautomaten in Berlin. Ich werde damit als Feind markiert. Das Ziel: mich einschüchtern, um meine Berichterstattung zu verhindern.« Die koordinierte Kampagne werde von dem russlandnahen Portal Red lanciert, schreibt Potter.

Nach Zählungen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) gab es 2024 auf Versammlungen in Deutschland mindestens 118 Übergriffe auf die Presse, davon 66 auf propalästinensischen und antiisraelischen Demos. epd 

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025