Antalya/Tel Aviv

Streit um Betankung israelischen Flugzeugs in der Türkei

Eine Boeing 787-9 der El Al Foto: picture alliance / NurPhoto

Türkisches Bodenpersonal hat nach Darstellung der israelischen Fluggesellschaft El Al die Betankung eines ihrer Flugzeuge verweigert. Die Türkei wies diesen Vorwurf am Montag zurück.

El Al teilte mit, ihr Flug LY5102 von Warschau nach Tel Aviv habe am Sonntag wegen eines medizinischen Notfalls außerplanmäßig in Antalya landen müssen. Der Passagier sei versorgt worden, doch das örtliche Bodenpersonal habe sich geweigert, die Maschine aufzutanken.

Der Flugkapitän habe daraufhin entschieden, mit dem verbleibenden Treibstoff zur griechischen Insel Rhodos zu fliegen. Dort sei die Maschine aufgetankt worden und dann nach Tel Aviv weitergeflogen.

Regeln und Gesetze

Der Leiter der Grenzverwaltung des Flughafens Antalya, Suat Seyitoglu, wies den Vorwurf von El Al zurück. Das Flugzeug sei in Antalya wegen eines kranken Passagiers gelandet, habe diesen abgesetzt und sei binnen zehn Minuten weitergeflogen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Alle anderen Behauptungen seien unwahr. Der Flughafen fertige tägliche Hunderte Flüge ab, es landeten auch israelische Flugzeuge. Das Bodenpersonal könne nicht eigenständig handeln, da sich alle an Regeln und Gesetze hielten.

»Humanitäre Erwägungen«

Unter Berufung auf diplomatische Quellen berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu zudem, dass das Flugzeug nach der Notlandung aus »humanitären Erwägungen« betankt werden sollte, doch der Pilot habe noch während der Prozedur entschieden, weiterzufliegen.

Seit Beginn des Krieges in Israel, Gaza und dem Libanon haben sich die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern drastisch verschlechtert. Es gibt es keine Direktflüge mehr und auch die früher guten wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen wurden stark eingeschränkt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan würdigte die Hamas als Befreiungsorganisation und verglich Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler. dpa

Justiz

Gericht erlaubt israelfeindliche Demonstration in Frankfurt

Gegen den Beschluss kann die Stadt Beschwerde beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel einlegen

 28.08.2025

New York

Europäer wollen Sanktionen gegen Iran aktivieren

Steht das umstrittene Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe endgültig vor dem Aus? Ein Schritt, den Deutschland jetzt mit europäischen Partnern geht, deutet darauf hin

 28.08.2025

Atomprogramm

Wadephul droht Iran mit Wiedersetzung von Sanktionen

Wird schon heute der Snapback-Mechanismus gestartet, mit dem Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt werden? Der deutsche Außenminister betont erneut den Willen zu einer diplomatischen Lösung

 28.08.2025

USA

Schütze von Minneapolis verbreitete Judenhass

Experten der Anti-Defamation League analysierten Videos des Täters. Sie stellten eine verstörende Sammlung antisemitischer Botschaften fest

von Imanuel Marcus  28.08.2025

Hamburg

Block-Prozess: Angeklagter Israeli richtet Friedensappell an Vater

Ein Angeklagter schildert vor Gericht die Entführung der Block-Kinder aus Dänemark. Der 36-Jährige betont, er habe die Kinder nur retten wollen. Dann richtet er einen emotionalen Appell an den Vater

von Bernhard Sprengel, Stephanie Lettgen  28.08.2025

Jerusalem

Netanjahu erkennt türkischen Völkermord an Armeniern an

Israels Regierungschef überrascht in einem Podcast, als er sagt, dass er den Völkermord an den Armeniern anerkenne. Warum war Israel zuvor lange zurückhaltend?

 28.08.2025

Diplomatie

Blair berät Trump und Kushner bei Gaza-Wiederaufbau

Der ehemalige britische Premier und sein Tony Blair Institute sollen einen Plan für die Zukunft des Gazastreifens ausgearbeitet haben

 28.08.2025

Belgien

Wie die »Hind Rajab Foundation« Israelis im Ausland denunziert

Wer steckt hinter der undurchsichtigen Organisation? Eine Bestandsaufnahme

von Michael Thaidigsmann  28.08.2025

Appell

Nennt ihre Namen!

Deutschland redet geradezu obsessiv über Israel. Über den angeblichen »Völkermord.« Über die Siedlungen. Aber über die deutschen Geiseln spricht fast niemand. Es ist, als existierten sie nicht mehr

von Andreas Büttner  28.08.2025