Großbritannien

Starmer macht Schoa zum Pflicht-Thema an Schulen

Keir Starmer Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hat einen neuen Lehrplan für die Schulen seines Landes vorgestellt. Künftig sollen alle Schüler über die Schoa unterrichtet werden. Dies erklärte der Regierungschef bei einer Veranstaltung der Organisation Holocaust Education Trust.

»Zum ersten Mal wird das Studium des Holocaust zu einem entscheidenden, wesentlichen Bestandteil der Identität jedes einzelnen Schülers«, erklärte der Regierungschef vor 500 Gästen, inklusive des britischen Chef-Rabbiners Ephraim Mirvis.

Es gehe nicht nur darum, den Holocaust zu studieren, »sondern auch daraus zu lernen und vor allem nach den Lehren zu handeln«, so Starmer. Er kündigte an, Mittel in Höhe von mindestens 2,2 Millionen Pfund (2,6 Millionen Euro) würden für Besuche von Schülern in Auschwitz bereitgestellt. »Lessons from Auschwitz« heißt das geförderte Programm.

Lebensverändernde Gelegenheit

»In den letzten 20 Jahren hatten Zehntausende von Schülern die lebensverändernde Gelegenheit, Auschwitz persönlich zu besuchen und ihre Erfahrungen mit ihren Mitschülern zu teilen«, sagte Starmer. »Die Schuhe, die Haare, die Koffer, die Bahngleise, die Gaskammer. Es ist absolut grauenhaft. Aber es ist eine Wahrheit, die wir nicht vergessen dürfen.«

Der Premier sagte, er selbst werde an einer vom Holocaust Educational Trust organisierten Reise zur heutigen Gedenkstätte in Auschwitz teilnehmen.

Keir Starmer erwähnte auch die Attacke des palästinensischen Terrors vom 7. Oktober: »Über Tausend Menschen wurden von der Hamas massakriert – aus einem einzigen Grund: weil sie Juden waren«.

Antisemitische Vorfälle

Er sprach zudem die früheren Probleme seiner Labour-Partei mit Judenhass unter seinem Vorgänger Jeremy Corbyn an: »Genauso wie ich dafür gekämpft habe, meine Partei aus dem Abgrund des Antisemitismus zurückzuholen, verspreche ich Ihnen, dass ich dasselbe an der Spitze des Landes tun werde.«

Auch in Großbritannien wurde seit dem 7. Oktober ein alarmierender Anstieg bei antisemitischen Vorfällen registriert. Dieser beträgt 1350 Prozent. im

Belgien

»Ruf unseres Landes beschmutzt«: Premier rügt Gent-Festival

Premier Bart de Wever kritisiert die Leiter eines belgischen Festivals dafür, die Münchner Philharmoniker und ihren Dirigent Lahav Shani ausgeladen zu haben

 12.09.2025

Berlin

Humboldt-Universität will gegen Antisemitismus vorgehen

Präsidentin Julia von Blumenthal sieht ihre Hochschule für künftige Auseinandersetzungen rund um den Nahost-Konflikt gut vorbereitet

von Lukas Philippi  12.09.2025

Gaza

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  12.09.2025

Nachkriegsjustiz

Verhandlung über Massenmord: Vor 80 Jahren begann der Belsen-Prozess

Fünf Monate nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen erhob ein britisches Militärgericht in Lüneburg Anklage gegen die Täter. In einer Turnhalle begann damit vor 80 Jahren der erste große NS-Kriegsverbrecherprozess in Deutschland

von Karen Miether  12.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat nennt Ausladung Shanis »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Urteil

Bundesgerichtshof bestätigt Geldstrafen gegen Höcke

Das Landgericht Halle habe in nicht zu beanstandender Weise festgestellt, dass der AfD-Politiker die verbotene SA-Parole »Alles für Deutschland« und »Alles für« gerufen hat

 11.09.2025

Antisemitismus

Gesetze der Ausgrenzung - Vor 90 Jahren wurden die antijüdischen Nürnberger Gesetze erlassen

Die menschenverachtenden Nürnberger Gesetze bildeten die juristische Legitimation für Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland. Erlassen wurden sie vor 90 Jahren

von Jutta Olschewski  11.09.2025