Berlin

Spitzengespräche mit der Politik

Gruppenbild mit Kanzlerin: die Zentralratsspitze bei der CDU Foto: Tobias Koch

Zu Spitzengesprächen unterwegs war der Zentralrat der Juden am Montag in Berlin. Am Abend kam es im Konrad-Adenauer-Haus zu einer Begegnung des Präsidiums der jüdischen Dachorganisation mit dem CDU-Präsidium unter Leitung der Parteivorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Am Mittag war die Zentralratsspitze schon beim FDP-Präsidium und dem Parteivorsitzenden Christian Lindner im Berliner Thomas-Dehler-Haus zu Gast.

Nach dem etwa dreistündigen Treffen mit dem CDU-Präsidium sagte Zentralratspräsident Josef Schuster, solche Gespräche seien wichtig, damit die Politik »die Sorgen und Nöte der gesellschaftlichen Gruppierungen« verstehe. Und auch umgekehrt könne die Politik viel von den Religionen und anderen gesellschaftlichen Gruppen lernen.

Asylpolitik Bei dem Treffen ging es unter anderem um die aktuellen Probleme der Flüchtlings- und Asylpolitik, die Bekämpfung von Antisemitismus, die Situation jüdischer Gemeinden und um das Religionsverfassungsrecht. Einigkeit bestand darin, dass die hohe Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern sowohl für die Politik als auch für die Gesellschaft eine große Herausforderung bedeutet.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte im Anschluss an das Treffen, er habe mit Blick auf die überwiegend in den 90er-Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland eingewanderten Juden vom Zentralrat viele »spannende Beispiele gehört, wie Integration gelingen kann«. Das sei auch in der aktuellen Flüchtlingsdiskussion hilfreich.

Die Zentralratsvertreter trugen im Gespräch mit der CDU-Spitze ihre Sorge über den Antisemitismus unter jungen Muslimen vor. Das gelte auch für viele Flüchtlinge aus Ländern, in denen Israel- und Judenhass gepredigt werde. Für den Zentralrat nahmen neben Josef Schuster auch die Vizepräsidenten Mark Dainow und Abraham Lehrer, die Präsidiumsmitglieder Heinz-Joachim Aris, Küf Kaufmann, Milena Rosenzweig-Winter, Hanna Sperling, Vera Szackamer und Barbara Traub sowie Geschäftsführer Daniel Botmann an dem Gespräch teil.

Antisemitismus Auch mittags, beim Treffen mit der FDP-Spitze, ging es um Antisemitismus und die Sorgen des Zentralrats wegen des Erstarkens des Rechtsextremismus. »Wir sind der FDP dankbar, dass sie diese Sorgen ernst nimmt«, erklärte Josef Schuster. »Alle demokratischen Kräfte müssen jetzt zusammenstehen, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern und eine Spaltung unserer Gesellschaft zu verhindern.«

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner bedankte sich für das Gespräch. »Wir haben uns intensiv über das jüdische Leben, die Erinnerungskultur und die Flüchtlingskrise ausgetauscht.« ja

Jerusalem

»Terror-Anführer können nirgendwo mehr sicher sein«

Netanjahu: Der Luftschlag hat die Hamas-Führer genau an dem Ort getroffen, an dem sie am 7. Oktober 2023 gefeiert haben

von Christoph Arens  09.09.2025

Zentralrat

Empathie mit Juden hat »dramatisch abgenommen«

Die im November 2024 erfolgte Befragung jüdischer Gemeinden hatte auch ergeben, dass fast die Hälfte der Gemeinden nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza von antisemitischen Vorfällen betroffen waren

 09.09.2025

Der Rest der Welt

Warum ich wegen Annalena Baerbock »Sex and the City« gucke

Die Ex-Außenministerin ist Präsidentin der UN-Generalversammlung und zeigt auf Instagram ihr Carrie-Brad­shaw-mäßiges Leben in New York

von Katrin Richer  09.09.2025

London

Israels Präsident Herzog besucht Großbritannien

Der Besuch des israelischen Präsidenten erfolgt auf Einladung jüdischer Organisationen in einer spannungsgeladenen Zeit

 09.09.2025

Rechtsterrorismus

Ex-Innenminister Beckstein: NSU-Morde »größte Niederlage des Rechtsstaats«

25 Jahre nach dem ersten NSU-Mord zieht der frühere bayerische Innenminister Beckstein ein gemischtes Fazit zur Aufklärung. Er spricht außerdem über weitere mögliche Mitwisser - und räumt Fehler ein

von Hannah Krewer  09.09.2025

Tunesien

Feuer an Bord eines Schiffs der »Gaza Sumad Flotilla«

Die Aktivisten sprechen von einem israelischen Drohnenangriff. Doch die tunesischen Behörden glauben nicht an diese Theorie

 09.09.2025

Washington D.C.

Demokraten zeigen angebliches Trump-Schreiben an Epstein

Ein angebliches Geburtstagsschreiben Donald Trumps an den Sexualstraftäter sorgt für Aufsehen. Jetzt stellen Demokraten das fragliche Dokument ins Netz. Die Republikaner zürnen

 09.09.2025

Berlin

Polizei zählt 899 antisemitische Delikte in drei Monaten

Die Linken-Politikerin Bünger fordert mehr Schutz für jüdisches Leben und warnt zugleich vor einer »Kriminalisierung« von Gaza-Protesten

 09.09.2025

Berlin/Ulm

Ron Prosor: Angriff auf israelischen Rüstungskonzern Elbit in Ulm ist ein terroristischer Akt

In Ulm ist eine israelische Firma angegriffen worden. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund. Nun äußert sich der Botschafter des Landes

 09.09.2025