USA

Spielbergs Stiftung dokumentiert Terrorattacke der Hamas

Steven Spielberg gründete die USC Shoah Foundation. Foto: picture alliance / Jordan Strauss/Invision/AP

Die Schoah-Stiftung von US-Regisseur Steven Spielberg stellt jetzt auch Interviews mit Überlebenden des Terrorangriffs der Hamas auf Israel vom 7. Oktober zur Verfügung. Darin berichten Menschen aus den überfallenen Kibbuzim Kfar Aza und Beeri an der Grenze zum Gazastreifen über ihre Todesangst, ihre Befreiung aus Schutzräumen nach teils mehr als 30 Stunden, ihre Toten und Entführten sowie über die Verwüstungen ihrer Ortschaften.

Die Videos, die auf der Internetseite der USC Shoah Foundation stehen, sind wegen verstörender Inhalte mit einem Warnhinweis versehen.

Detailliert schildert zum Beispiel Amit Ades, wie sie sich mit Mann und Kindern im Schutzraum ihres Hauses in Kfar Aza verbarrikadiert habe. Wie die Eltern versucht hätten, die Kleinen abzulenken und im Schutzraum sogar den Geburtstag eines der Kinder begangen hätten.

Gegen zeitgenössischen Judenhass

Avi Shamriz, ebenfalls aus Kfar Aza, muss zum Zeitpunkt des Interviews mit der Unklarheit über das Schicksal seines entführten Sohnes leben. Er macht die Regierung für das, was am 7. Oktober passiert ist, verantwortlich und fragt sich, warum niemand die Hamas gestoppt habe.

»In den Wochen nach den brutalen antisemitischen Attacken in Südisrael am 7. Oktober 2023 begannen wir damit, Interviews mit Überlebenden und Zeugen zu führen«, erklärt die Stiftung auf ihrer Internetseite. Die Berichte würden der Öffentlichkeit als Teil einer Sammlung zugänglich gemacht. Mit ihr werde zeitgenössischem Judenhass entgegengetreten.

Im Mittelpunkt dieser Sammlung stünden die Berichte von Menschen, die weltweit Antisemitismus nach 1945 erlebt hätten. Sie sollen vor dem Hintergrund steigender Zahlen an Vorfällen Forschern, Pädagogen und politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt werden.

Spielberg (»Schindlers Liste«) hatte die USC Shoah Foundation 1994 gegründet. Sie hat nach eigenen Angaben mehr als 56.000 audiovisuelle Zeugnisse im Bestand, die in 65 Staaten und in 44 Sprachen geführt wurden. Dabei handele es sich zum Beispiel um Gespräche mit jüdischen Überlebenden, ehemaligen politischen Häftlingen, Sinti und Roma, aber auch mit Retterinnen und Rettern sowie Befreiern.

Das Online-Archiv der Stiftung beschäftigt sich darüber hinaus mit anderen Verbrechen und unter anderen auch mit dem Genozid an den Armeniern durch die osmanische Türkei 1915/16. kna

Verschwörungstheorie

Trump spricht von »Genozid«

Der US-Präsident liefert eine umstrittene Begründung

 12.05.2025

Internationaler Strafgerichtshof

»Er benutzte nie ein Kondom«

Gegen den Chefankläger stehen Vorwürfe des sexuellem Missbrauchs einer Untergebenen im Raum, über die das »Wall Street Journal« nun ausführlich berichtet hat

 12.05.2025

Debatte

Kritik an Linken für Antisemitismus-Definition auch von Felix Klein

Nun bemängelt auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, die von der Linken am Wochenende gewählte Antisemitismusdefinition. Er warnt vor Polarisierung und Spaltung

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Margot Friedländer wird auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt

Das nichtöffentliche Begräbnis ist für Donnerstag geplant

 12.05.2025

Sergey Lagodinsky

Israel ist für mich eine Prüfung

Anlässlich des 60. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland reflektiert der Europaabgeordnete sein ganz persönliches Verhältnis zum jüdischen Staat

von Sergey Lagodinsky  12.05.2025

Kulturpolitik

Kulturrat berät künftig zu Antisemitismus

Ziel sei es, Handlungssicherheit innerhalb des Kulturbereichs zu gewinnen

 12.05.2025

Berlin

Jüdische Verbände schließen sich zu internationaler Allianz zusammen

Sie nennen sich die »JE3«-Allianz - und wollen eine gemeinsame, starke jüdische Stimme in internationalen Debatten sein. Beteiligt sind drei Organisationen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Herzog: Freilassung der Geiseln ist »Schlüssel zu allem«

Der israelische Präsident reagierte in Bellevue auf die Kritik von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

 12.05.2025

Berlin

Spahn: »Die Linke müsste sich ändern, nicht die Union«

Die CDU lehnt koalitionsähnliche Kooperationen mit der Linken ab. Der Unionsfraktionschef sieht sich nach dem Parteitag der Partei in Chemnitz ein weites Mal bestätigt

 12.05.2025