Diplomatie

Belgien und Israel: Streit auf offener Bühne

Koscheres Lebensmittelgeschäft in Antwerpen Foto: copyright (c) Flash90 2021

Erneut gibt es zwischen Belgien und Israel politische Verstimmungen. Auslöser ist eine Bestätigung durch das Außenministerium in Brüssel, nach der künftig Waren aus den israelischen Siedlungen im Westjordanland ein spezielles Etikett tragen müssen und nicht mehr als »Made in Israel« in Belgien auf den Markt gebracht werden dürfen. Man erwarte, dass die Importeure von Waren die Vorschriften einhielten und wolle das künftig schärfer kontrollieren, so das Ministerium.

URTEIL Die Ankündigung folgt einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Dieser hatte 2019 gefordert, dass der Ursprung der Waren für den Verbraucher nachvollziehbar sein müsse. Die EU-Staaten erkennen die israelische Souveränität über Teile des Westjordanlands nicht an, sondern halten die Siedlungen dort für völkerrechtswidrig.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Einfuhr von Waren aus den Siedlungen in die EU ist dennoch erlaubt, es fallen aber im Prinzip – anders als bei vielen Erzeugnissen aus Israel selbst – Zölle an. In vielen EU-Staaten nimmt man es in der Praxis mit dieser Trennung aber nicht so genau.

Belgien, so das Außenministerium in seiner Stellungnahme, wolle das künftig anders handhaben. Man werde zwischen Israel einerseits und den palästinensischen Gebieten andererseits trennen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch in anderen EU-Staaten gibt es Druck, die Vorgaben der EU strikter anzuwenden. 2016 bereits hatte Frankreich in einer nicht bindenden Empfehlung Importeure aufgefordert, importierte Waren aus den israelischen Siedlungen gesondert zu kennzeichnen.

ABSAGE Für die israelische Seite ist die angeführte Begründung jedoch nicht nachvollziehbar. In einer Erklärung nannte das Außenministerium in Jerusalem die belgische Entscheidung »antiisraelisch«. Sie schade zudem auch den Palästinensern, die in den Siedlungen ihre Arbeitsplätze hätten.

Der stellvertretende israelische Außenminister Idan Roll, der am Mittwoch zu Besuch in Brüssel war, sagte daraufhin alle Treffen mit belgischen Regierungsvertretern und Parlamentariern ab. Belgien trage so »nichts zur Stabilität in der Region« bei, sondern bediene nur die Sache der »Extremisten«, sagte Roll zur Begründung. mth

Augsburg

Jüdisches Museum zeigt Schau zum Gedenken an Kriegsende

Vor 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Aus diesem Anlass zeigt die Institution eine besondere Kunstpräsentation

 21.10.2025

Barcelona

Basketball-Euroleague: Ab Dezember wieder Spiele in Israel

Die Vereine des Euroleague Commercial Assets (ECA) einigen sich darauf, den 1. Dezember dieses Jahres »als Datum für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Israel festzulegen«

 21.10.2025

Kontroverse

Streit um Friedman-Lesung: Literaturhaus-Chef soll gehen

Nach der Ausladung des Publizisten will sich die Stadt Klütz von Literaturhaus-Leiter Oliver Hintz trennen. In einem ersten Schritt wurde er von seinen Aufgaben freigestellt

 21.10.2025

Hamburg

Pastor sorgt mit israelfeindlichem Gemeindebrief für Empörung

Der evangelische Geistliche bezichtigt den jüdischen Staat unter anderem, einen »Vernichtungswillen« zu haben. Nun entschuldigt er sich für ein angebliches Missverständnis

 21.10.2025 Aktualisiert

Potsdam

NS-Bildungsprojekt zieht positive Bilanz

Bundesweit seien seit dem Start vor drei Jahren rund 20.000 Menschen erreicht worden, heißt es

 21.10.2025

Tel Aviv

Maccabi will auf Ticket-Weitergabe an Fans verzichten

Aus Sicherheitsgründen wird israelischen Fans der Besuch des Europa-League-Spiels bei Aston Villa verwehrt. Es gibt Bemühungen, das zu ändern - doch der Club in Israel trifft eine Entscheidung

 21.10.2025

Berlin-Brandenburg

Berliner Kirche erforscht NS-Verstrickungen

Die evangelische Landeskirche arbeitet weiter ihre NS-Vergangenheit auf. Jetzt werden mit den damaligen Konsistorialpräsidenten die Verwaltungschefs unter die Lupe genommen

 21.10.2025

Luxemburg

Kallas: EU-Sanktionen gegen Israel bleiben auf dem Tisch

Die EU-Außenbeauftragte will die Vorschläge für Strafmaßnahmen vorerst nicht zurückziehen - der CDU-Politiker Armin Laschet nennt Kaja Kallas deswegen »unbedarft«

von Michael Thaidigsmann  20.10.2025

Hamburg

Entwürfe für Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge werden ausgestellt

Wie soll Hamburgs neues jüdisches Wahrzeichen aussehen? Kürzlich wurde der Sieger eines Architektenwettbewerbs zum Wiederaufbau der früheren Synagoge gekürt. Nun zeigt Hamburg alle eingereichten Entwürfe

 20.10.2025