Extremismus

Seit Hamas-Massaker 4300 islamistische Straftaten in Deutschland

Polizeischutz vor Hamburger Synagoge Foto: picture alliance/dpa

Als Folge des Nahostkonflikts sind in Deutschland innerhalb von zwei Monaten mehr als 4300 Straftaten verübt worden. Neben Sachbeschädigungen und Volksverhetzungsdelikten zählten dazu auch 470 Gewalttaten, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Donnerstag bei der Herbstkonferenz der Innenminister von Bund und Ländern in Berlin. Seit dem terroristischen Überfall der Hamas in Israel am 7. Oktober seien bundesweit 130 Polizeikräfte bei Einsätzen mit Nahost-Zusammenhang verletzt worden.

Ein Schwerpunkt dabei war Berlin. Berlins Innensenatorin, Iris Spranger (SPD), sagte, 39 Prozent dieser Straftaten seien in der Bundeshauptstadt verübt worden. In 1372 Fällen habe es in Berlin einen antiisraelischen Kontext gegeben, bei 133 Straftaten sei ein antipalästinensischer Zusammenhang festgestellt worden.

Faeser fügte hinzu: »Wir haben eine verschärfte Bedrohungslage, insbesondere natürlich durch den islamistischen Terrorismus, wir sehen im dschihadistischen Spektrum verstärkt Aufrufe zu Attentaten.« Deshalb gingen die Sicherheitsbehörden aktuell auch intensiv gegen islamistische Terrorpropaganda vor, die vor allem über soziale Medien verbreitet werde.

Einig waren sich die Innenminister und Innenministerinnen in ihrem Bekenntnis zum Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland. »Das jüdische Leben in Deutschland steht unter dem besonderen Schutz des Staates«, betonte Hamburgs Innensenator, Andy Grote (SPD). Es sei bedrückend zu sehen, dass jüdisches Leben jetzt wieder etwas unsichtbarer zu werden drohe - »aus Angst«.

Umfrage

Klare Mehrheit der Palästinenser gegen Entwaffnung der Hamas

Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

 21.12.2025

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025