Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Sitz des Schweizer Parlaments: das Bundeshaus in Bern Foto: picture alliance/KEYSTONE

Rund 19 Monate nach den Massakern und Geiselnahmen der Hamas in Israel verbietet auch die Schweiz die Terrororganisation und verwandte Gruppen. Das Gesetz trete am 15. Mai in Kraft, teilt die Regierung mit.

Die Bundesregierung in Berlin hatte diesen Schritt schon weniger als vier Wochen nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 vollzogen. Damals hatten Terroristen in Israel 1200 Menschen umgebracht und 251 in den Gazastreifen verschleppt. 59 Geiseln werden weiterhin festgehalten.

Lesen Sie auch

Erklärtes Ziel der Hamas ist es, Israel zu vernichten. Weitere Massaker im Stil des 7. Oktobers haben die Terroristen bereits angekündigt. Auch rufen sie immer wieder zu weltweiten »Tagen des Zorns« auf, die sich gegen jüdische Einrichtungen richten.

Das Schweizer Gesetz verbietet Aktivitäten der Organisationen sowie die Unterstützung für sie. Es ermöglicht zudem Einreiseverbote und Ausweisungen. Nach Angaben der Regierung erschwert es der Hamas zudem, die Schweiz als Finanzdrehscheibe zu nutzen.

SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner begrüßt, dass das Verbot nun in Kraft tritt. Beschlossen hatte es die Schweizer Regierung bereits vor über einem Jahr. Der Gesetzgebende Prozess unter Einbezug in einem Anhörungsverfahren von verschiedenen staatlichen Ebenen und Organisationen, der Entscheid beider Parlamentskammern und das Abwarten aller nötigen Fristen dauert in der Regel mehrere Jahre. Von der parlamentarischen Forderung bis zum Inkrafttreten dauerte es aber in diesem Fall nur etwas mehr wie ein und halb Jahre. Für Schweizer Verhältnisse ein Eilverfahren.

Kreutner zeigt sich zufrieden, dass der Prozess beschleunigt werden konnte, auch wenn er im internationalen Vergleich sehr lange gedauert hat. Aber das Gesetz entspreche in seiner Form einer langjährigen Forderung des SIG. »Es ist wichtig, dass die Schweiz nicht mehr das einzige Land in Europa ist, in dem Mitglieder dieser Terrororganisation sich frei bewegen können. Das ist gerade auch für die Schweizer Juden ein wichtiges Zeichen,« wiederholt Kreutner seine Worte, die er gegenüber dieser Zeitung bereits im Februar 2024 formuliert hatte. dpa/ja

Krieg

Israel ordnet Wiederaufnahme der Hilfslieferungen nach Gaza an

Der jüdische Staat werde zugleich Maßnahmen ergreifen, damit die Hilfe nicht in die Hände der Hamas gelange, heißt es aus dem Büro des Ministerpräsidenten

 19.05.2025

Nahost

Meisterspion Eli Cohen: Mossad bringt Dokumente und Fotos von Syrien nach Israel

60 Jahre nach der Hinrichtung des Meisterspions in Damaskus liegen Briefe in seiner eigenen Handschrift an seine Familie und Fotos von seiner Tätigkeit in Syrien vor

 19.05.2025

Gaza

Israels Großoffensive läuft, Bericht über Geiselbefreiungsaktion dementiert

Mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs geht der israelische Militäreinsatz in eine neue Phase. Der Druck auf den palästinensischen Terror steigt

 19.05.2025

Meinung

Ohne Wissen und Gewissen 

Der taz-Redakteur Daniel Bax, studierter Islamwissenschaftler, sollte seinen Beruf wechseln. Die taz sollte ihm dabei helfen

von Maria Ossowski  18.05.2025

Nahost

Gazaner nach Libyen?

NBC berichtet von einem Plan zur Umsiedlung der Palästinenser in das nordafrikanische Land / Botschaft dementiert

von Sabine Brandes  18.05.2025

Mia Schem

»Verzweiflung, für die es keine Worte gibt«

Die junge Frau und ehemalige Geisel der Hamas spricht darüber, was nach der Freilassung kommt

von Sabine Brandes  18.05.2025

Nahost

Israel Katz: Mohammed al-Sinwar »allen Anzeichen nach« tot

Israelische Medien zitieren den Verteidigungsminister mit Sinwar sei »ausgeschaltet worden«

 18.05.2025

Israel

Isaac Herzog zu Yuval Raphael: »Ich war so bewegt«

Politiker freuen sich für die Zweitplatzierte ESC-Sängerin

 18.05.2025

Israel

Wieder Rakete aus dem Jemen abgefangen

In mehreren Gegenden Zentral- und Nordisraels gab es Warnsirenen

 18.05.2025